STEEL RHINO - Steel Rhino

Tracklist:

  • Rhino Attack
  • Arrival
  • Lovin Easy
  • Steel Rhino
  • Bells Of Midnight
  • Fire And Ice
  • Ghost From The Past
  • Sands of Time
  • Life We Choose
  • Boom Boom
  • New Tomorrow

Info:

VÖ: 20.08.2021

Label:  GMR Music


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  7 / 10



Ein Nashorn hat noch gefehlt in der Metalwelt. Nachdem es bereits Panther, Füchse, Vipern etc. gibt. Steel Rhino nennt sich eine frische Band aus Schweden, die quasi ein Soloprojekt von Drummer Mikael Rosengren (Dirty Passion, Bai Bang) sind. Zusammen mit Gitarrist und Bassist Filip Vilhelmsson (Bai Bang) versucht er mit dem selbstbetitelten Debutalbum frischen Wind in’s Genre des europäischen und amerikanischen Heavy Rock-/metal zu bringen. Ein Sänger hat noch gefehlt. Hier hat sich Herbie Langhans angeboten, der im Augenblick durch seine eigenen Bands Sinbreed und neuerdings Sonic Haven, sowie seine regelmäßige Teilnahme an den Avantasia Werken und viele viele Gastauftritte in anderen Bands in aller Munde ist.

 

Herbie klingt auf „Steel Rhino“ diesmal ein wenig nach Dirkschneider, respektive Mark Tornillo, also um einiges rauher und kratziger als sonst. Für mich klingt’s ein bisschen zu aufgesetzt oder gewollt, aber egal. Gleich mit dem Opener „Rhino Attack“ fällt auf, daß viele Einflüsse teutonischen Stahls in die Musik integriert werden. Accept fallen da ein, oder auch Powermetal Granaten wie Primal Fear. Man ist um Eingängigkeit, aber auch mitunter viel Power bemüht. Das funktioniert recht gut, manche Songs wie „Arrival“ oder „Ghost From The Past“ schippern tatsächlich mehr im traditionellen Heavy Metal als sonst wo.

 

Doch Steel Rhino packen zudem viel amerikanische Zutaten in einige Songs. Wie beispielsweise „Lovin Easy“, „Boom Boom“ oder „Sands Of Time“. Diese kratzen scharf an der Grenze zum Sleaze Rock/Hair Metal und bieten diese typischen hypereingängigen Refrains, die in den 80ern voll auf Radioairplay in den Staaten zielten. Kann man sich gut anhören, es sind aber jetzt auch keine übermäßig auffälligen Songs. Qualitativ solide beschreibt’s wohl recht gut. Kann jeder jetzt auslegen, wie er will.

 

Am auffälligsten ist noch der  Song „Bells Of Midnight“, der logischerweise kurze Glockenschläge beinhaltet und am Anfang ein wenig sakrale Züge annimmt. Auch der Gesang von Herbie ist hier um einiges cleaner als bei den anderen Songs, aber auch tiefer, dunkler. Hübsche Nummer, die noch am ehesten nachhaltig haften bleibt.

 

Steel Rhino ist mit dem Debutalbum in der Schnittmenge zu Powermetal und amerikanischem Hard Rock ganz gut unterwegs. Manches wirkt irgendwie unfreiwillig komisch, wie das zitierte „left-right, left-right“ beispielsweise im Opener oder der kurze Alternative Rock-Ausflug „New Tomorrow“ am Ende. Herbie Langhans hat meiner Meinung nach schon bessere Momente gehabt, der Gesang klingt wie erwähnt ein bisschen gepresst und gewollt aggressiv. Dennoch ist er natürlich nach wie vor ein hervorragender Sänger, was er durchaus auch bei Steel Rhino unter Beweis stellt.

 

Dieses schwedische Projekt ist jetzt keine große Offenbarung, aber für den gepflegten Hard’n Heavy-Genuss zwischendurch absolut geeignet. In’s Ohr geht’s allemal und musikalisch gibt’s auch nix zu meckern. Kann man sich mal geben. 



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