VÖ: 26.04.2019
Label: Rock Of Angel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Die Amis Steel Prophet waren schon immer das Baby von Gitarrist Steve Kachinsky. Aber in gewisser Weise auch von Sänger Rick Mythiasin, der bis auf das „Beware“-Album mit seiner charakteristischen Stimme alle Alben veredelte. Nach 2004 war es lange ruhig um die Band, bis man 10 Jahre später mit „Omniscient“ eine Art Comeback wagte. Das Album war allerdings nicht wirklich durchschlagkräftig und konnte es mit den früheren Klassikern der Band keinesfalls aufnehmen. Nun, weitere fünf Jahre später taucht wie aus dem Nichts ein neues Album von Steel Prophet auf. „The God Machine“ mit natürlich Steve Kachinsky, aber auch mit neuem Sänger.
Und dieser Sänger heißt R.D. Liapakis und ist seines Zeichens hauptamtlicher Sänger der deutschen Power Metaller Mystic Prophecy. Auch ansonsten hat man außer bei Bassist Vince Du Juan Dennis im Line Up durchgewechselt, an der zweiten Gitarre finden wir nun Jon Paget und an den Drums John Tarascio. Was bedeutet dies nun für Steel Prophet, die Anfang der 00er Jahre drauf und dran waren, in die Spitze des (US)Metals einzubrechen ? Nun, zumindest ein starkes, riffbetontes Heavy Metal Album ist herausgekommen, das mit Lia's Stimme und den göttlichen Gitarrenläufen viel zu bieten hat.
Ob man „The God Machine“ unter dem Banner Steel Prophet hätte veröffentlichen sollen, bleibt aufgrund des Fehlens von Rick Mythiasin zweifelhaft, hat er doch mit seiner Stimme den Sound der Band immens mitgeprägt. Lässt man diesen Umstand außen vor, gibt’s eine amtliche Vollbedienung in Sachen US orientiertem Dicke-Hose-Metal. Fängt an mit dem Titelsong als straighter Abgeh-Nummer, feuert eine Breitseite nach der anderen aus der Hüfte bei „Crucify“, welches mit knallharten Riffs , schneller Basis mit Breaks versehen und mehrstimmigem Refrain den Begriff „Power“ absolut definiert. Die Stimme von Liapakis ist wie man sie von Mystic Prophecy her kennt, rauh und ausdrucksstark. Ein prima Shouter, der hervorragend zu dieser Art von Musik passt.
Starke Riffs, melodische Refrains und auch mal Neigungen zu reinrassigem Power Metal (das düstere „Damnation Calling“, „Soulhunter“) lassen viel Routine und Qualität aufblitzen. Die galoppierenden Leads a'la Iron Maiden, die man bei Steel Prophet auch früher schon kannte, sind auch auf „The God Machine“ teilweise enthalten. Genauso wie ruhige Momente und balladeske Tendenzen, die immer intensiver werden bei „Buried and Broken“. Double Bass Drums steuern den Midtempo Smasher „Lucifer / The Devil Inside“ und ein Marschryhthmus inklusive Gitarre und bärenstarken Shouts den mit Tonleiter-Dudeleien versehenen Abriss „Fight, Kill“.
Zum Abschluß gibt’s mit „Life = Love = God Machine“ einen Riff Rocker mit schnellem Einstieg und Frickel-Solo, der auf diesem Album eher ungewöhnlich erscheint, genau wie der Songtitel selbst. Ein spaßiges Ende eines überraschend starken Metal Albums.
Für ein Steel Prophet Album fehlt die Stimme von Rick Mythiasin. Ansonsten gehen Kachinsky und Mannschaft ungleich stärker und überzeugender zu Werke wie bei „Omniscient“. In dieser Form gehört diese Band ganz nach oben, wenn auch vielleicht unter anderem Namen. Und es ist definitiv eine Wohltat einen R. D. Liapakis mit solchen Musikern zu hören, nachdem die letzten Mystic Prophecy Alben meiner Meinung nach von den Songs her nicht mehr richtig gezündet haben. Volles (US)Metal Brett mit teutonischem Einflüssen. Ein echtes Highlight !!
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