VÖ: 29.11.2024
Label: From The Vaults
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Steel Inferno...bei solch einem Bandnamen muß man natürlich abliefern. Man erwartet nichts anderes als musikalischen Stahl und ein soundmäßiges Inferno. Fakt ist, die 2012 gegründete und in Dänemark beheimatete Band hat bisher drei Alben herausgebracht, mehr oder minder beachtet. Das man mit Lars Lyndorff und Jens Andersen zwei Gitarristen in den Reihen hat, legt schon mal den Grundstein für das was man gerne erwartet.
„Rush Of Power“ heißt nun das vierte Werk der Multi-Kulti-Truppe aus Kopenhagen und auch der Albumtitel verspricht metallische Vollbedienung. Waren die ersten Schritte von Steel Inferno noch im europäischen Metal der Art Accept und Judas Priest verortet, so nähert man sich mit dem neuen Album eher dem 80er US (Speed)Metal an und neun Songs lang werden tatsächlich Erinnerungen an Bands wie Leatherwolf, Helstar und Omen wach. Bedingt durch den teils sirenenhaften Gesang von Chris Rostoff und die meist hohe Geschwindigkeit der Powernummern kann man auch Agent Steel als Vergleich heranführen. Auf jeden Fall gibt es erfreulicherweise eine tolle Darbietung des genannten Genres und der Bandname verspricht absolut nicht zu viel.
Das Eröffnungs-Doppel „The Abyss“ und „Cut Down By The Chainsaw“ weckt gar Erinnerungen an feine Exciter Frühzeiten. Immens powervoll und schnell durchgeballert und mit hohen Screams von Chris Rostoff neben dem sirenenhaften US Metal Gesang. Die Refrains von beispielsweise dem giftigen „Hunt The Rush“ und „Power Games“ (man sieht förmlich die hochgereckten Fäuste im Publikum vor sich – „Power,Power,Power“) wirken etwas nerdig, bringen die gestählten Tracks aber kurz und knapp auf den Punkt. Immer bestens in Szene gesetzt von den fulminanten Riffs und Rhythmen der beiden Axemen.
Ein kurzes, ruhiges Gitarren-Intro täuscht. Auch „Cathedral Run“ liefert speedigen US Metal, bei dem aber auch mal Tempo zurückgefahren wird und der Powergroove übernimmt. Nach den beiden weiteren Abgehnummern „The Blitz“ mit etwaigen Judas Priest Rückbesinnungen in der Gitarrenarbeit und „Attack“ wirkt der Albumabschluß „Coven In The Dark“ letztendlich einen Hauch gemäßigter, verlässt aber dennoch nicht die von Steel Inferno eingeschlagenen Pfade.
„Rush Of Power“ ist ein Album, das sich der geneigte US Metal Fan gerne immer wieder auflegen wird, erinnert es doch an die eindrucksvollsten Bands, die dieses Genre hervorgebracht hat. Produzent Marco Angioni (Tygers Of Pan Tang, Iron Fire) hat dem Album dennoch einen zeitgemäßen Sound zurechtgezimmert, so daß auch Neulinge in der Szene von Steel Inferno überzeugt werden dürften.
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Axel Schweiss (Montag, 28 Oktober 2024 12:18)
Jamann, bei der Power öffnen sich rasch alle Poren