STARQUAKE - Time Space Matter

Tracklist:

  • Starquake
  • Goddammaddog
  • Jack
  • Matona Mia Cara
  • Time - It's Always Now
  • Space – Lost Souls
  • Matter - And The Giant Was Gentle
  • A Never Give Up Suite
  • Off To Pastures New

Info:

VÖ:  29.03.2019

Label:  Pure Rock Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8,5 / 10



„Time Space Matter“ ist der Abschluß einer Trilogie der bayerischen 70's Rock, Prog-Classic-Rock Band Starquake, bzw. beim ersten Album noch unter dem Namen des Sängers Mikey. Starquake verarbeiten viele verschiedene Facetten, die man im gesteckten Rahmen unterbringen kann und schaffen es, dadurch eine spannende Angelegenheit zu entwickeln. Im Prinzip handelt es sich bei Starquake um ein Projekt von Sänger Mikey Wenzel zusammen mit drei Mitmusikern und diversen Gastbeiträgen.

 

Ganz wichtig bei Starquake ist das variantenreiche Orgelspiel, aber auch verschiedenste Tasteninstrumente wie Mellotron, Klavier und Jazz-Piano finden ihre Berechtigung auf „Time Space Matter“, einem Album das lyrisch in Amerika des 16 Jahrhunderts beginnt und sich auf eine Zeitreise begibt. Oft werden diese Zitate auch mit spacigen Klangelementen der Musiker umschrieben. So beginnt „Starquake“ ziemlich klassich rockend, Einflüsse von Deep Purple, Led Zeppelin aber auch Spocks Beard und Gentle Giant sind nicht von der Hand zu weisen und der Gesang von Mikey klingt mal rockig rauh, dann wieder düster und gothic-mäßig. Auch den typisch deutschen Akzent der englischen Sprache hört man offensichtlich immer wieder heraus.

 

Bei einem Songtitel wie „Goddammaddog“ kann man sicher sein, daß die Musik der Truppe nicht unbedingt durch einhergehende Eingängigkeit glänzt, sondern mit variantenreichem Spiel größtmöglichen Anspruch rüberbringen will. Und das gelingt nahezu immer bei Starquake. Da erklingt mal eine Flöte und richtet sich nach folkigen Einflüssen. Beim über 10-minütigen „Jack“ ganz klar erkennbar, feuert dann aber immer rechtzeitig ein Heavy Rock Gitarrenpassage raus, um der lauschigen Harmonie entgegenzuwirken. Auch brechen die Keyboards nach ruhigeren Momenten fulminant aus und erzeugen eine wahre Hammond- oder Mellotron-Wand. Das hat mit Kitsch absolut nichts zu tun, sondern müffelt herrlich nach 70er Jahre Prog.

 

Bei einem Songtitel wie „Matter – And The Giant Was Gentle“ weiß man natürlich sofort, wo die Band hin will und lässt auch in nur knapp 4 Minuten den Einfluss der Briten aufblitzen. Kurzen Zwischenspielen wie „Matona Mia Cara“ (Kirchenchor-Gesang) und „Space Lost Souls“ (...eben spacig klingend) steht das Mammutwerk „A Never Give Up Suite“ gegenüber, das mit über 17 Minuten den Rahmen definitiv sprengt. Was Starquake hier alles reinpacken ist faszinierend, aber nie überladen. Da meint man in einem Moment Töne eines Weihnachtslieds zu vernehmen, erschrickt nahezu bei einsetzenden harten Gitarrenriffs und lässt sich gerne auf ein Wechselbad der Gefühle ein. Die ergreifendste Gitarrenmelodie findet man ebenfalls in diesem Song, ein Gefühlloser wer hier keine Gänsehaut bekommt. Alles in allem ein beeindruckender Track mit besten Momenten des 70er Jahre Progs, classic Hard-u. Heavy Rocks sowie psycheledischen Phasen. Ganz große Musikkunst. Ach ja..und die Jazz-Piano Passage ist das I-Tüpfelchen obendrauf. 

 

Die Klangcollage „Off To Pastures New“ schmeißt den Hörer dann unsanft aus dem Album. „Time Space Matter“ ist ein hervorragendes Album mit vielen Einflüssen, die alle stark zusammenwachsen und überzeugend verknüpft werden. Auch deswegen, da man es hier nicht mit einem Album zu tun hat, welches man alle Tage zu hören bekommt, muß man dieses Album zumindest einmal gehört haben. Ich bin aber sicher, es wächst einem schnell ans Herz. Eines dieser wunderbar zeitlosen Alben, die auf verlorene Zeiten zurückblicken lässt.  



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