VÖ: 12.03.2021
Label: Melodic Passion Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8/ 10
Schaut man auf das Album-Cover glaubt man eine Reinkarnation von Kiss vor sich zu haben. Weit gefehlt. Diese Band stammt aus Schweden und nennt sich Starmen. Es begann 2018 mit einer lustigen Idee. Sie wollten ein Album im Stile der alte Helden des 70er und 80er Jahre Classic Rocks. Also liegt man gar nicht so falsch, wenn man an Kiss denkt. Und die Musiker sind hochproduktiv.. 2020 wurden mit “Welcome to My World” und “Kiss the Sky” gleich zwei Alben veröffentlicht. Und mit “By The Grace Of Rock N Roll” steht nu bereits das dritte Album in den Startlöchern.
Auf dem Bild sehen die vier Musiker aus, wie eine Kiss-Coverband. Aber der Opner “Shining Star” klingt erst eher nach Whitesnake. Schöner melodischer Stadion-Rock. Macht Spaß zuzuhören. Eingängige Melodien, überzeugende Gitarrensoli. Das bieten die Schweden übrigens auf dem gesamten Albeum in hoher Qualität. Aber schon beim bombastischen “By the Grace of Rock’n’Roll” sind doch Anleihen aus dem Kiss-Universum zu hören. Den Refrain kann man sofort mitsingen. Und man hört deutlich, dass die Band gleich mehrere sehr gute Sänger in ihren Reihen hat. Das ist wohl der gravierendste Unterschied zu den Rock-Urgesteinen. Auch bei “Kairi” kann man viele Anleihen der US Hard Rocker hören. Aber es geht auch anders. Mit Funky-Gitarren startet “Black Thunder White Lightning”. Und diesen prägen den gesamten Song.
Das eingängige “Kisses Of An Enemy” hingegen erinnert mich beim Refrain etwas an Avantasia. Driftet allerdings nicht ganz so ins poppige ab. Und Abwechslung wird groß geschrieben. “Pleasuredome” klingt etwas dunkler und ist über weite Strecken Riff-orientiert. Nach dem poplastigen “Spaceplane” mit starker AOR-Schlagseite, wird es wieder schön rockig bei “People’s Parade”. Obwohl Starmen offiziell ohne Keyboarder daherkommen, kann man diese immer hören, so z.B. bei der Einleitung zum beschwingt daherkommenden “Bad Habit”. Dieses setzt sich auch später in diesem Song fort. Als Kontrast folgt im Anschluss das dunklere und erneut Riff-dominierte “Hotter Than Fire”, Hier lassen Whitesnake erneut schöne Grüße ausrichten. Auch “Angels Crying” rockt kurz vor Schluss noch einmal richtig los. Mit dem a-capella “Shining Star Voice Outro” endet das Album
Der Album-Titel “By The Grace Of Rock N Roll” sagt alles. Eine knappe Dreiviertelstunde feinster melodischer Rock. Und manchmal glaubt man die Protagonisten der 70/80er Jahre sogar selbst zu hören. So originalgetreu werden einzelne Riffs und Hooks eingebaut. Hier sind vier hervorragende Musiker am Werk, die den Sound dieser Zeit offensichtlich mit der Muttermilch aufgesogen haben. Das Album ist purer Hörgenuss und beste musikalische Unterhaltung.
Original Review bei KEEP ON ROCKIN' MAGAZIN
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