VÖ: 29.05.2020
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Bandgründer und Gitarrist Pete Ahonen ist bekannt durch sein Mitwirken bei Burning Point und Ghost Machinery. Somit ist der musikalische Weg der Finnen Stargazery qausi schon vorgezeichnet. Melodischer Power Metal, mit viel Fokus auf die Refrains. Und ja, Stargazery agieren da ganz ähnlich, wie die „Haupt“-Bands. Dennoch weiß diese Konstellation in meinen Ohren besser zu gefallen. Denn auf dem nun erscheinenden dritten Album „Constellation“ vermischt man traditionelle Melodien mit anspruchsvolleren Klängen. Zudem hat man mit Jari Tiura (ex-MSG, ex-Snakegod) einen Sänger in den Reihen, der richtig was kann.
So kommt es, daß Stargazery mit dem Opener „Sinners In Shadows“ eher wie eine finnische Version von Pretty Maids klingen. Gutes Riff, starke Hintergrund-Keyboardflächen von Pasi Hiltula und natürlich ein eingängiger Refrain sind die im Prinzip einfachen Zutaten, um eine schlagkräftige Powermetal-Hymne zu kreieren.
Die Labelinfo spricht gar von Ählichkeiten zu Black Sabbath in Tony Martin Zeiten. Gewagt, gewagt...am ehesten könnte man hier vielliecht Parallelen im Abschlußsong „Raise The Flag“ sehen, welches einen gewissen Rock-Epos Charakter beherbergt und schwer drückend tatsächlich so etwas wie „Headless Cross“ Hooks beherbergt. Ansonsten sehe ich diese Parallelen eher nicht, auch nicht die Hinweise zu Rainbow.
Vielmehr schleichen sich bei Stargazery immer mal wieder diverse Magnum Vibes ein, was ein gesundes Maß an „britischem“ Hardrock und AOR mit sich bringt. „Ripple The Water“ ist so ein Track, der mit hymnischen Gesang und viel Keyboard/Gitarren Duetten überzeugt. Klar, ein Bob Catley ist Jari Tiura trotz allen Könnens nicht. Auch der Melodic Rocker „Caucht In The Crossfire“, der mit enorm starken Keyboards aufwartet, erinnert ein wenig an die britische Legende.
Es soll aber nicht verschwiegen werden, daß sich doch so ein, zwei Tralala-Nummern auf „Constellation“ befinden. Dazu zählt ausgerechnet auch der Titelsong, der schnell beginnt im Helloween/Stratovarius Stil, zwar ein Break mit Gesang und Spinett-Klängen einstreut, aber in musikalischem Fahrwasser schippert, welches man so fröhlich als Happy Metal bezeichnet. Auch „Self-Proclaimed King“ zählt dazu. Klingt aber durch den Chorgesang im Refrain, das fette Keyboardsolo und einer gewissen Schlachten-Epik eher nach Rhapsody.
Dennoch steht der Großteil der 10 Songs auf eigenen Stargazery Füßen und bietet meist flotten, mit starkem Gesang gezeichneten Melodic Metal, der im Tempo immer wieder variiert. Hierzu zählen auch Akustik-Gitarren-Einschübe und Pianothemen, alles aber songdienlich integriert und stimmig inszeniert.
Stargazery sind jetzt nicht unbedingt eine Über-Band im melodischen (Power)Metal, machen aber Vieles richtig und die Songs gehen geschmeidig ins Ohr. Zwei, drei Hängern steht viel Gutes gegenüber und auch wenn man sich manchmal am Fundus legendärer Bands bedient, ist man weit entfernt vom Plagiat. Fans von Pretty Maids, Stratovarius, aber auch Magnum sollten mal unbedingt reinhören.
Kommentar schreiben