VÖ: 27.09.2019
Label: Iron Shield Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
„Transcendence“ und das Debut waren großartige Alben der US Metal Legende Crimson Glory. Und ich weiß, daß diese Alben für immer ungetastet bleiben sollen. Dennoch empfinde ich nahezu die gleiche Begeisterung wie damals, wenn ich das Album „Savage Peace“ von Starborn höre. Denn, die Band aus Newcastle/UK verbindet erstklassig US Metal der Crimson Glory Klasse mit progressiven Noten a'la Fates Warning und Queensryche. Das liegt nicht zuletzt auch an der fantastischen Stimme von Sänger Bruce Turnbull, der eine ähnlich hohe Stimmlage wie seinerzeit Midnight (R.I.P.) besitzt, aber auch etwas nach dem Portrait Sänger Per Lengstedt klingt.
Starborn gibt es erst seit 2012. Dafür ist die Band aber einfach nur brilliant. Ein Demo und ein Album zuvor („The Dreaming City“) ist „Savage Peace“ nun das zweite richtige Album der Briten und ein dermaßen geniales, daß einem die Spucke wegbleibt. Schnelle Riff-Passagen des Gitarren-Doppels Christopher A. Foley und Sean Atkinson wechseln sich mit schweren, auch mal schleppenden Licks ab, Bassist Dan Rochester legt jederzeit präsent die Basis und das Drumspiel von James Charlton kommt klar und wuchtig rüber.
Absolute Highlights des Albums sind auch gleichzeitig die längsten Songs des Albums. Angefangen beim Opener „Existence Under Oath“ (7:25), der so auch auf dem letzten Portrait Album hätte stehen können. Spannender Aufbau, grenzenlos geiler Gesang und traumhaftes Riffing. Ebenso das sphärisch düstere „I Am The Clay“ mit seinen schleppenden und schweren Passagen (8:06). Und zu guter Letzt der Titelsong „Savage Peace“, ein Zeugnis wie man Songwriting im Metalbereich anspruchsvoll aber nicht vertrackt perfektionieren kann. Besser geht’s in dem Bereich wahrlich kaum noch.
Aber auch der Rest des Albums leistet sich keine Durchhänger. „Inked In Blood“ schwebt knallhart wie in besten Queensryche Tagen über dem Hörer, auch frühe Fates Warning schimmern immer mal wieder durch bei Nummern wie „Lunar Labyrinth“ oder „Darkness Divine“. Zwar bedient sich die Band ab und an auch mal diverser mehrstimmiger Shouts und Schlachtenrufe, der Bezug zum Power Metal bleibt hierbei aber (glücklicherweise) marginal.
Man darf sich nicht vom Kitsch-Artwork des Covers abschrecken lassen. Starborn bieten besten (progressiven) US Metal, wie man ihn schon lange so gut nicht mehr gehört hat. Fans von Crimson Glory, Fates Warning, Queensryche aber auch von den Schweden Portrait dürfen dieses Album keinesfalls verpassen. Ein neugeborener Stern am Metalhimmel. Da darf man wirklich gespannt sein, was bei dieser Band noch folgt.
Kommentar schreiben