VÖ: 29.10.2021
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5/ 10
Die mexikanische Speed-/Heavy Metal Formation Split Heaven ist im Bereich des Sängers wohl fündig geworden. Denn Jason Conde-Houston ist bereits der dritte Sänger der Band und darf nach „Death Rider“ von 2016 nun auch auf dem neuen Album „Electic Spell“ das Mikro schwingen. Keine schlechte Wahl, denn seine Stimme bewegt sich irgendwo zwischen Kai Hansen und dem verstorbenen Crimson Glory Sänger Midnight. Sehr markant also und bewegt die ohnehin sehr starken Songs ein wenig in Richtung US Metal.
Carlo Hernandez, der bisher den Bass bedient hat, agiert nun auch noch an der zweiten Gitarre, was bei den vielen Twin Guitar Leads auf dem Album natürlich auch notwendig ist. Interessant, wie das dann live umgesetzt wird. Besser als mit dem Instrumental „Gerudo Valley“ könnten die Mexikaner dieses Album nicht beginnen. Das melodische Thema mit mexikanischer Akustik-Gitarre steigert sich, als die E-Gitarren das Thema übernehmen und obendrein noch Oh-Oh-Oh-Chöre harmonieren. Selten hab ich solch ein geiles Intro gehört, ehrlich. Es folgen mit „Sacred Fire“ und „Soul Possessor“ zwei Speed-Nackenbrecher mit feinen Shout-Refrains. Hervorragend, wie sich die beiden Gitarristen ergänzen, völlig geniale schnelle Riffs intonieren und dabei immer die Powermetal-Melodien im Auge behalten. Drummer Tomas Roitman treibt an seiner Schießbude permanent an, so daß einem beinahe die Luft wegbleibt.
„The Haunted Palace“ erinnert danach sogar ein klein wenig an Mercyful Fate / King Diamond, bevor mit dem in Landesprache interpretierten „Revolucion“ der absolute Höhepunkt des Albums folgt. Der mexikanischen Revolution geschuldet, wirkt der Song natürlich der Sprache entsprechend etwas exotisch. Auch das „R“ wird ab und an gerollt und patriotisch „Eviva la Revolucion“ (oder so ähnlich) geshoutet. Zum Ende hin ertönen gar Freudenböller. Ein Schelm wer dabei an Running Wild’s „Under Jolly Roger“ denkt.
Mit „Split Heaven“ liegt auch noch die kommende Bandhymne im Gepäck und mit dem Titelsong „Electric Spell“ wird in bester Iron Maiden Manier rifflastig galoppiert und auch hier macht Sänger Jason eine äußerst gute Figur. „Let’s Fight“ und „Hellion’s Night“ huldigen dem speedigen Heavy Metal der 80er Jahre. Auch der ein oder andere Raven-Bezug schleicht sich ein.
Von Achim Köhler hervorragend gemischt und gemastert ist „Electric Spell“ das bislang homogenste und somit auch beste Album von Split Heaven. Das fängt schon beim superben Intro an (das Outro „Immolation“ ist quasi das ruhigere Gegenstück) und zieht sich quer durch’s komplette Album. Es gibt keinen Ausfall, dafür aber 2-3 Songs die herausragen. Sehr starkes Teil !!
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