VÖ: 2021 (CD)/Personal Records
Label: 30.06.22 (12''Vinyl)/Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Wow, Slayer haben ein neues Album rausgebracht…und ich hab’s nicht mitgekriegt. Aber halt ! Das sind gar nicht Slayer, sondern eine indonesische Band namens Spellforger. Aha, und ich dachte schon….
„Upholders Of Evil“ nennt sich die erste EP dieser Band und kam im CD-Format bereits im Frühjahr 2021 raus. Knapp ein Jahr nach Bandgründung. Jetzt veröffentlichen Dying Victims eine 12'' Vinyl davon. Das die Jungs aber keine völligen Neulinge im Geschäft sind, zeigt trotz manch rumpeliger Sequenz die musikalische Qualität der Band. Nach knapp 1 ½ minütigem Intro servieren Spellforger mit „Lord Of Possession“ eine erste Duftmarke in Form schnellen, rohen Thrash Metals, der vehement nach ganz frühen Slayer klingt, inklusive hohen Araya-Gedächtnis-Screams von Fronter Middernacht. Auch die abgehackt gebellten Vocals unterstreichen die Ähnlichkeiten zur Legende.
Auch „Metal Crusaders“ und „Curse Of The Lycans“ machen im Prinzip so weiter, obwohl sich nach und nach ein leichter Black Metal Einschlag hinzugesellt. Gitarrist Carrion zaubert in das Riff-Gewitter die ein oder andere Melodie, was den rumpeligen Passagen soundmäßig entgegenwirkt. Bei „Black Spellcrafters“ haut Drummer Lord Tchort zu Beginn ordentlich mit Wucht auf die Pauke. Spätestens jetzt und noch mehr beim Abschlußsong „Pestilentia“ klingen Spellforger wie eine Mischung aus räudigem Thrash und feinstem Watain-Blackmetal.
Indonesien ist eher bekannt für brutale Deathmetal-Bands. Umso interessanter, das nun eine Band wie Spellforger den musikalischen Horizont des Landes mit viel Charme erweitert. Klar, der Sound ist in der Basis old-schoolig, thrashig. Kann aber durch die fulminanten Blackmetal-Riffs durchaus auch in der heutigen Zeit prima „überleben“. Das ist nicht einfach pures Drauflos-Gedresche, sondern ziemlich kompetent gezockt und intensiv.
Blackened Speed-/Thrash Fans greifen hier zu, auch die alten Slayer Fans kommen auf ihre Kosten. Da „Upholders Of Evil“ auch mit einem feinen Artwork glänzen kann, gehen die Daumen für diese EP absolut hoch. Auf’s erste Vollzeit-Album darf man gespannt sein.
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