VÖ: 22.09.2017
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Viertes Album der amerikanischen Metaller Space Vacation aus San Francisco. Sie geben an, neben Skateboard-Fahren (pfui !!) und Motorradfahren (hui !!) als Hobby eben Heavy Metal zu spielen. Das ist löblich, Jungs und man bereits in der Vergangenheit beweisen konnte, kann man das auch echt gut. Space Vacation spielen Metal der alten Schule mit der Frechheit und Unbekümmertheit neuerer Bands wie Enforcer (die frühen), Skull Fist oder Striker. Kein Wunder, daß hier ein Label wie Pure Steel Records zugeschlagen hat, denn diese Mannschaft passt hervorragend in deren Portfolio.
Lead Gitarrist Kyoshi Morgan hat mal bei Vicious Rumors gespielt. Abgefärbt hat das aber nicht, denn mit US Metal der Geoff Thorpe-Truppe hat man nicht viel am Hut. Vielmehr tendiert die Musik zu eher britischen Bands wie teilweise Iron Maiden (galoppierende Rhythmen), frühe Def Leppard (Refrains und Leads), sowie teilweise gar an die Ozzy Osbourne Band der Jake-E-Lee-Phase. Man höre sich hierzu nur einmal das Gitarrenthema von „Roll The Dice“ an. Also ich kann mich hier einer Annäherung an Songs des Bark At The Moon-Albums nicht erwehren.
Sänger Scott Shapiro besitzt eine recht hohe Stimme und intoniert diese in der Regel in klarer Art und Weise, ohne ungeschliffene Rauhheit. Am ehesten kommen mir hier Sänger wie Leatherwolf's Michael Olivieri in den Sinn. Vielleicht an manchen Stellen etwas dünn, aber dennoch mit hübscher Ausdrucksweise. Vielleicht könnte man hier den Bogen zu amerikanischem Metal spannen, wenn man möchte.
Aber Space Vacation reduzieren sich nicht selbst auf eine bestimmte Richtung. So wird’s bei „See You Again“ urplötzlich total fröhlich mit swingenden Rhythmen a'la High Spirits. Oder man huldigt bei „The Black Divide“ diversen Rainbow-Themen. Auch die Balladen-Freunde kommen auf ihre Kosten. Bei „Reason Or Rhyme“ behält ein Piano die Oberhand und der Song kommt mit sanfteren Tönen aus, welche aber fernab von Herz/Schmerz-Tönen zu gefallen wissen. Und dies bevor man in bester Ozzy-Manier das Album mit „Through The Door“ abschließt.
Also nix mit modernen Klängen diverser Skateboard-Bands, aber auch keine unbedingte Motorradfahrer-Mucke. Heavy Metal eben, ein schönes Hobby. Zwar ist die Musik für die berühmte Bay Area in San Francisco nur bedingt geeignet, dagegen ist es aber schön zu sehen, daß in den USA solche Musik überhaupt noch möglich ist.
„Lost In The Black Divide“ kann man getrost jedem wahren Metal-Fan ans Herz legen, der seine Musik authentisch, gut gespielt und mit einem Schuß Nostalgie mag. Space Vacation kann man qualitativ hochwertige Klasse attestieren.
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