SORCERER - The Crowning Of The Fire King

Tracklist:

  • Sirens
  • Ship Of Doom
  • Abandoned By The Gods
  • The Devil's Incubus
  • Nattvaka
  • Crimson Cross
  • The Crowning Of The Fire King
  • Unbearable Sorrow

Info:

VÖ:  20.10.2017

Label:  Metal Blade Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  9  / 10



Was war das für eine Bombe, die da einschlug 2015 mit dem Debut (!!) - Album „In The Shadow Of The Inverted Cross“ der schwedischen Epik Doomer Sorcerer. Ja, es war das Debut Album der Band, obwohl man bereits in den 80ern aktiv war, Demos veröffentlichte und quasi als Underground-Legende galt. Im allgemeinen Reunion-Wahn und der Erfolgsstory des Keep It True Festivals zugrunde liegend, wurden Sorcerer geradzu genötigt endlich ein vollständiges Album aufzunehmen. Das Resultat ist hinlänglich bekannt. Man hatte das so nicht vollkommen erwartet.

 

„In The Shadow Of The Inverted Cross“ war ein Monument, ein Melodic-Doom Gebirge, daß man wohl kein zweites Mal erklimmen kann....möchte man meinen. Aber, Sorcerer belehren uns eines Besseren. Mit dem neuen Album „The Crowning Of The Fire King“ ist den Schweden ein Album gelungen, daß dem Vorgänger mindestens ebenbürtig ist.

 

Götterstimme Anders Engberg singt erneut wie vom anderen Stern und intoniert traumwandlerisch sicher in hohen wie in mittleren Lagen. Tiefe Stimmen finden so gut wie nicht statt. Ganz großes Breitwand-Doom-Kino stellen dabei die fantastischen Refrains dar, was man schon beim Opener „Sirens“ erfährt. Die Riffs von Kristian Niemann und Peter Hallgren sind tonnenschwer, immer melodisch und bilden eine Fläche, auf der sich der traumhafte, epische Doom voll entfalten kann.

 

Gleich vier Songs mit über acht bzw. neuen Minuten fährt die Band diesmal auf, davon präsentiert sich mit „Ship Of Doom“ gleich mal ein absolutes Highlight. Langsamer Start, elegische Gitarren und ein Gesang, der selbst Dio zu Ehren gereicht hätte. Für Spannung sorgen unter anderem Seemanns-Stimmen zwischendurch und der traurig schöne Refrain. Druckvoll und treibend im Mittelteil lässt die Band den Song zum Schluß ruhig ausklingen. Ein wahres Epos.

 

Sorcerer haben irgendwie ein kleines Fable für leicht orientalische Klänge ab und an, hab ich den Eindruck. Zum Beispiel beim Beginn von „Abandoned By The Gods“. Die Gitarren klingen mystisch und der Chrorus erklingt diesmal mehrstimmig. Sehr elegisch und hoch harmonisch, garniert mit einem wundervollen Gitarrensolo bleibt einem die Gänsehaut durchgehend erhalten.

 

Die nächste lange Nummer „The Devil's Incubus“ lässt sich weit düsterer an. Breaks zwischendurch ertönen akustisch und balladesk, das Gitarrensolo ist für Sorcerer Verhältnisse dagegen reichlich frickelig. Es folgen das Akustik-Gitarren Instrumental Stück „Nattvaka“ und das düster-doomige „Crimson Cross“, daß nicht nur vom Namen her etwas an die Black Sabbath-Nummer „Headless Cross“ erinnert. Auch klingt Anders Engberg durchaus Tony Martin ähnlich, so daß sich der Vergleich noch mehr aufdrängt.

 

Dem Titelsong wurden Rabengekrächze und erneut mystische Gitarrenklänge spendiert. Die Refrains dieses dritten Longtracks sind durch die Bank grandios und die episch dramatischen Passagen sind eines Titelstücks mehr als würdig. Und mit „Unbearable Sorrow“ lässt die Band zum Ausklang den längsten Song vom Stapel. Wieder mit balladesken Tönen beginnend folgt recht hoher Gesang, der die episch melodische Grundstimmung begleitet. Der Gänsehaut-Faktor ist erneut immens, ob der Schönheit und Würde der Komposition. Ein etwas härterer Gitarrenpart mit Fricklsolo erledigt den Rest.

 

Mit „The Crowning Of The Fire King“ zementieren Sorcerer eindrucksvoll ihre Ausnahmestellung im Epik Doom Bereich. Zusammen mit dem ebenfalls fantastischen letzten Below-Album gibt es einfach nichts Besseres momentan. Und da die ähnlich gearteten While Heaven Wept für unbestimmte Zeit auf Eis liegen, muß man Sorcerer ganz einfach als die absolute Referenz dieses Sounds nennen. Wieder ist man geneigt zu behaupten, es geht nicht besser. Mal sehen, was wir beim nächsten Album sagen.  

 



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