VÖ: 01.09.2023
Label: Silver Lining Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Erneut feinsten, melancholisch angehauchten Progmetal bieten uns die Schweden Soen auf ihrem neuen Album „Memorial“. Getragen von der fantastischen Stimme von Sänger Joel Ekelöf macht der Fünfer im Prinzip da weiter wo man 2021 mit „Imperial“ aufgehört hat. Vielleicht noch ein klein wenig moderner klingen die zehn neuen Songs, dennoch behält man großtenteils die Mischung aus harten, aggressiven Progmetal-Parts und feinfühlig, melancholischen Momenten, die sich in vielen Songs abwechseln, stets bei.
Die wie immer sozialkritisch behangenen Tracks sorgen somit für großartiges Gefühlskino und werden die Langzeit-Fans sicherlich wieder von Anfang an begeistern. Den Auftakt liefert „Sincere“ mit unglaublich harten Gitarren-Riffs, abgehacktem Gesang von Ekelöf und dann, fast schon zu erwartend, abgelöst von sphärischen Klängen, ruhigem Abschnitt mit Gitarre/Piano/Gesang. Der Refrain kann was, muß allerdings wachsen. Ebenfalls hart und modern startet „Unbreakable“, der Refrain kommt mehrstimmig und ziemlich wuchtig. Anders als beim folgenden „Violence“, das mit Stakkato-Rhythmen in ruhigere Gewässer überfließt und mit melodisch bombastischem Gesang glänzt.
Die weiteren Songs ähneln sich in Art und Weise von Abwechslung, Aufbau und Dynamik. „Fortress“ überzeugt durch ein feines Twin-Gitarren-Solo von Gitarrist Cody Ford und Keyboard/Gitarrist Lars Enok Ahlund. Der Titeltrack beinhaltet etwaige Marschrhythmen, tolle Hooklines und einen äußerst melodischen Refrain. Groove beherrscht die musikalische Szenerie bei „Incendiary“ und etwas abgefahrener, vertrackter, fast schon jazzig geht’s bei „Icon“ zu.
Auch die balladesken Momente fehlen nicht auf dem neuen Album. Ruhig und verklärt träumt sich „Hollowed“ durch die Melodien. Gesungen von einer Dame namens Elisa. „Tragedian“ ist, dem Titel entsprechend, eine typisch melancholische Soen-Ballade und auch das Abschlußstück „Vitals“ startet als elegische Piano-Ballade, wird aber in Folge bombastischer und intensiver.
Alles in allem ist „Memorial“ ein weiteres, beeindruckendes Album der Schweden, das den Faden der vergangenen Tage wieder aufnimmt, ein paar Härtegrade draufgepackt hat und sich somit nahtlos in die Glanzlichter der vorherigen Veröffentlichungen einreiht. Im Vergleich zum Vorgänger kommen die neuen Songs nicht ganz so zwingend, was „Memorial“ im Vergleich ein klein wenig abschwächt. Allerdings natürlich auf sehr hohem Niveau verbleibend. Erneut ein starkes Monument.
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Sören (Montag, 27 Mai 2024 20:00)
So en scheines Schebche.