VÖ: 23.03.2018
Label: Starman Records
Autor: Esther Kessel-Tamerus
Bewertung: 7,5 / 10
Die belgische Band Slow Pilot gibt es seit 7 Jahren und sie beschreiben ihr Genre als "alternatives Singer-Songwriting mit einer stabilen Kante". Damit können Sie fast alles meinen. "Gentle Intruder" ist ihre erste vollständige CD. Frontmann Pieter Pairsman war für eine Weile die männliche Stimme von Hooverphonic. Von dort hat ihn an das Interesse an Streichern geweckt. Das können man nun auf diesem neuen Album hören, wo Streicher aus "The Belgian Session Orchestra" bei ein paar Songs spielen.
Die erste Nummer heißt "Anyone". Der Rhythmus ist recht poppig und die Melodie freundlich in ihrer Natur. Die Stimme von Pieter Pairsman passt gut dazu und er singt gut verständlich. "Little Boy" ist ruhiger gehalten. Peters ruhige Stimme kommt hier sehr gut heraus. Die Saiten erklingen mehr im Hintergrund. Die Percussion ist ruhig und gediegen und es gibt nette Details in der Musik.
'Gentle Intruder' besitzt ebenfalls einen akustischen und ruhigen Start. Ein Hauch von Musik mischt sich mit angemessen hohen Vocals. Man hört etwaige Emotionen in der Stimme. Die Streicher verströmeneine melancholische Atmosphäre und verschmelzen mit dem Rest der Musik. Auf Drums wird teilweise verzichtet. Und wenn sie gespielt werden, dann ist das langsam und sanft. Der Rhythmus entspricht dem Ganzen. In "Black Widow" werden die Drums auf häretere Art geschlagen.
„Ghostwriter“ hat einen ganz anderen Anfang. Es erinnert an den Klang des Koppelns an den Saiten . Der Pop-Rhythmus ist etwas enttäuschend. Die Drums sind hier ebenfalls härterer Natur, und da die Lautstärke der Musik zunimmt, ist das Gleichgewicht besser.
Hohe, klare Töne erklingen zu Beginn von 'Grow'. Der Gesang geht damit einher. Der Rhythmus ist ziemlich langsam, aber nicht überraschend. Der Rhythmus will dagegen zu viel davon. Die Änderungen, die da sind, sind ziemlich vorhersehbar. Die Background-Vocals hat man so erwartet, aber die Stimmen kreieren eine perfekte Mischung. Kurz vor dem Ende ist das Gitarrenspiel ein bisschen rockiger. Ehrlich gesagt, ich hoffte auf eine Wendung, aber das sollte nicht so sein.
Auch die letzte Nummer ist mehr oder weniger wie die ersten Stücke. Ganz ruhig und ziemlich empfindsam gesungen. Mehr Abwechslung hätte gut getan. Auf der anderen Seite sorgt dies für die Einheit. Wirklich große Überraschungen bleiben aus. Das Streicherensemble, einschließlich des Kontrabassisten, besteht aus 14 Personen. Du hörst dessen Betrag aber nicht wirklich. Die Songs sind so aufgebaut, dass die Streicher weitgehend im Hintergrund bleiben und im Ganzen subtil ineinander verschlungen sind. Wenn die Saiten mal nach vorne drängen, dann eher bescheiden.
Dies alles macht die Lieder einfach zu hören. Es sorgt aber auch dafür, dass Gesang und Musik wirklich nicht intensiv werden. Dies wäre sicherlich passiert, wenn die Trennung zwischen bestimmten Instrumenten und / oder dem Singen verfeinert worden wäre. "Slow Pilot" ist vielleicht zu kurz, um die intensiven Emotionen rauszulassen. Obwohl die Band diese Qualitäten im Haus hat. Natürlich darf man nicht vergessen, dass dies ihr Debütalbum ist. Wie es scheint, sucht man noch ein wenig nach der eigenen musikalischen Bestimmung. Die Soundqualität ist im Allgemeinen gut. Dennoch ist 'Gentle Intruder' definitiv ein Album, das man im Ruhigen genießen kann.
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