VÖ: 28.08.2020
Label: Apollon Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Die norwegischen Desert Rocker Slomosa veröffentlichen dieser Tage ihr erstes, selbstbetiteltes Album. Da aber der Begriff „Wüstenrock“ so gar nicht zu einer Band aus Bergen passen mag, nennen die Jungs ihren Musikstil ganz einfach Tundra Rock. Tatsächlich spielen Slomosa aber schon Rockmusik, die in die selbe Kerbe von Bands wie Kyuss oder Queens Of The Stone Age schlägt.
Sänger Benjamin Berdous singt relativ hoch und erinnert in dem ein oder anderen Song gar an den jungen Ozzy Osbourne. Auch das ein oder andere old school Black Sabbath Riff findet Verwendung im Sound der Norweger. Typisch staubigen Stoner Rock bieten Slomosa gleich zu Beginn mit „Horses“. Es braten die Gitarren (Anders Rorlien und ebenfalls Benjamin Berdous) schön tiefergestimmt und mit dicken Saiten bespannt und auch die Rhythmustruppe ist flott unterwegs, wie das nachfolgende „Kevin“ zeigt.
Viel anderes gibt es über das Debut-Album gar nicht zu sagen. Die Songs ähneln sich in gewisser Weise, mit dem ein oderen Farbtupfer mehr oder weniger. „Scavengers“ lässt hier noch am meisten Abwechslung zu. Der Bass-Einstieg wird von erdigen Gitarrenklängen und starken Drums (eine Dame, Severin Sandvik) ergänzt, danach lassen Slomosa mittels Break einen etwas langsameren Part mit dominatem Bass-Spiel (Kristian Kvedt) folgen. Ebenso schleichen sich leichte Psychedelic Spuren ein.
Auch der Rausschmeißer „On And Beyond“ hat diverse Einfälle zu bieten. Beginnt langsam, donnert danach mit wuchtigen Stoner-/Slugde-Riffs und verändert sich nach einem Break in ruhigeren Bereich durch den Gesang, der klingt, als sei er weit weg vom Geschehen. Ein abschließender, langer Instrumentalpart zeigt das durchaus vorhandene Können der einzelnen Musiker.
Dazwischen gibt es, wie erwähnt, ein paar Black Sabbath Huldigungen zu hören. „Estonia“ klingt mit seinen Slow Mo -Riffs , den Oh-Oh-Oh-Vocals und diversen anderen Klängen fast wie ein zweites „Sweet Leaf“.
Alles in allem ist „Slomosa“ ein recht gutes Debut-Album geworden. Klar, werden die Einflüsse und Helden der Band vielfach zitiert, aber die Songs laufen alle gut rein und wirken recht reif. Der Sound wird im gesteckten Rahmen variiert und auch wenn der Gesang hier und da an Ozzy erinnert, wird nicht einfach abgekupfert.
Man muß die Band, wie mit dem Kamel auf dem Cover angedeutet, nicht in die Wüste schicken, sondern darf gerne mal das ein oder andere Ohr riskieren.
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