SLEARS - The Chaos Within


Tracklist:

  • The Chaos Within
  • Barricades
  • Particles
  • Digital Dreamer
  • First Ascent
  • Hope
  • Face The Heat
  • Send Me A Sign
  • The Great Escape
  • Friendly Fire
  • Bare-Knuckle Symphony
  • I Feel Like A Fortress


Info:

VÖ:  29.11.2024

Label: Metalapolis Records


Video:


Bewertung:

Autor:  Rainer Kerber

 

Bewertung:  8,5  / 10



Seit fast zwei Jahrzehnten servieren die bayrischen Hard Rocker vom schönen Schliersee Songs in einer perfekten Kombination aus Härte, großen Melodien und leichtem progressiven Touch.

 

Gegründet wurden Slears im Jahr 2007. Bis zum Debüt-Album „Far Away From Getting Somewhere“ dauerte es ganze sieben Jahre. Aber auch danach haben sich die Bajuwaren Zeit gelassen. Der Nachfolger „Turbulent Waters“ erschien erst 2018. Und im November 2024 (also weitere sechs Jahre später) folgt nun „The Chaos Within“. Produziert von Gitarrist Tom Käser und Christian Mundel, blieb man auch beim Album-Cover in der Heimat. Dafür konnte man die aus Schliersee stammende Künstlerin Annina Roescheisen gewinnen. Das Kunstwerk „ONI“ das auf dem Album zu sehen ist, ist handgemalt.

 

Das Album startet gleich mit dem namensgebenden Intro „The Chaos Within“. Man hört lediglich geflüsterte Worte und einige Synthies. Das hätte die Band sich sparen können. Bei „Barricades“ geht es dann aber richtig zur Sache. Das Schlagzeug wummert und die Riffs begleiten den kraftvollen und leicht kratzigen Gesang von Peter Kandlinger. Gegen Ende hört man ein erstes filigranes Gitarren-Solo. Industrial Synthies eröffnen „Particles“, aber zum Glück nur kurz. Dann sind erneut Midtempo-Riffs bestimmend. Rhythmisches Schlagzeug und leicht gepresst klingender Gesang bestimmt zunächst „Digital Dreamer“. Ein weiterer Midtempo-Stampfer, der später von melodischen Gitarren-Melodien geprägt wird. Zunächst Windgeräusche, dann wummerndes Schlagzeug und schöne Gitarren-Hooks, so stellt sich „First Ascent“ dar. Tempomäßig bleibt alles beim Alten. Bei „Hope“ zeigen die Musiker Experimentier-Freude. Ein ruhiger Song, teilweise mit akustischen Gitarren und Satzgesang.

 

Aber das bleibt nicht so. Später erschallen druckvolle Riffs. Schon wieder gibt es Synthies als Einleitung zu „Face The Heat“. Aber dann wird Fahrt aufgenommen, eine eindringliche Gitarrenmelodie begleitet einige dezente Screams. Dazu gibt es einen sehr eingängigen Mitsing-Refrain. Zu den Synthie-Einleitungen muss ich nicht mehr viel sagen, passen eigentlich nicht wirklich. So auch bei „Send Me A Sign“. Aber kurz danach erschallt wieder die kraftvolle Stimme von Peter Kandlinger, unterlegt von hartem Schlagzeugspiel und druckvollen Riffs. Dabei verlieren Slears jedoch nicht die schönen Melodien aus den Augen. Etwas störend empfinde ich die Keyboard-Teppiche. Dafür ist das Gitarren-Solo hervorragend. Die Einleitung durch melodische cleane Gitarren bei „The Great Escape“ klingt sehr angenehm. Später wird der Gesang durch harte Riffs und rhythmisches Drumming unterlegt. Dazu gibt es stellenweise eine eindringliche Bass-Linie. Den Gitarren zu Beginn von „Friendly Fire“ fehlt zunächst der Druck. Das ändert sich später. Erneut harte Riffs und stampfendes Schlagzeug. Stellenweise klingt der Gesang etwas hektisch, aber immer nur kurz. „Bare-Knuckle Symphony“ hat nichts Symphonisches an sich. Erneut presst der Sänger seine Stimme aus sich heraus. Im Wechsel mit geflüsterten Worten. Bei „I Feel Like A Fortress“ glaubt man zunächst eine Power-Ballade zu hören. Aber weit gefehlt. Erneut bewegen wir uns im Midtempo-Bereich. Und hören eine großartige Rock-Hymne.

 

Auf „The Chaos Within“ gibt es sehr viel Licht aber auch ein wenig Schatten. Zu letzterem zähle ich vor allem das Intro, aber auch die eine oder andere Synthie-Einleitung der Songs. Aber es überwiegt die großartige Rock-Musik. Auch wenn die Songs zumeist im Midtempo-Bereich angesiedelt sind, ist das Album sehr abwechslungsreich. Dazu ein satter Sound. Gute Musiker, allen voran der Sänger, sind ein Garant für weitestgehend großartigen Hörgenuss.


Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN


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