VÖ: 22.11.2019
Label: Napalm Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Mats Leven ist vielen bekannt als hervorragende Stimme in Bands wie Candlemass, Therion, Yngwie Malmsteen oder auch At Vance. Der Schwede ist schon lange in der Musikszene unterwegs, für ein Soloalbum hat es bisher aber nie gereicht. Das ändert sich jetzt, denn mit Skyblood und dem selbstbetitelten Album holt Mats das nach, was er schon immer gerne machen wollte: Ein Album nach seinem ganz persönlichen Geschmack. „Es is das, was ich bin“...sagt der Sänger und das ist ein Werk voller Epik und klassischem Metal, dem ein düsterer Faden zugrunde liegt.
Zahlreiche Gastmusiker hat er sich dazugeholt für sein Album, Namen sind aber nicht bekanntgegeben worden. Fakt ist, daß Mats sehr gute Musiker ausgesucht hat, die „Skyblood“ zu einem großen Ganzen machen. Schon das symphonisch düstere Intro „Skyblood Manifesto“ verheißt dunklere Seiten und leitet über in „The Voice“, eröffnet durch schnelle Drums. Mats Leven liefert leicht fiese Vocals, epische Gitarren flirren über den Song und ein mehrstimmiger Refrain lässt harmonische Details sprießen. Ein richtig flotter Epik Metaller zum Auftakt.
Diesen mitunter auch horror-tauglichen Touch unterstreichen auch die düsteren Vocals bei „The Not Forgotten“. Der Refrain kommt gewollt quietschig und der Song mutiert zu einem wahren Power Stampfer. Ein dramatisches Keyboardintro lässt „Wake Up To The Truth“ beginnen, treibende Gesangspassagen und hohe Screams zeigen Leven's ganze Sangeskunst. Hoch intensive Musik.
Ein Höhepunkt auf „Skyblood“ ist sicherlich „Once Invisible“, das tragisch symphonisch mit Piano und dunkel traurigem Gesang überzeugt. Auch hier wird’s wieder äußerst intensiv mit Dauer des Songs und ein gutes Gitarrensolo rundet ab. Mystisch verklärt startet „One Eye For An Eye“, Mats Leven interpretiert mit Flüstergesang und fasziniert mit einem melodischen Refrain. Alles in allem im Gesamtkontext des Albums ein recht straighter Song. Erneut symphonische Klänge und schleppend langsame Eröffnung sind die Merkmale des im Walzer-Takt rüberkommenden Tracks „Out Of The Hollow“.
Etwas anders präsentiert sich Skyblood bei „For Or Against“. Fröhliche Piano-Klänge führen zu einem weiteren Powermetal-Stampfer mit Pianobegleitung im Hintergrund. Auch der fuzzige Zwischenpart lässt aufhorchen. Abschließend gibt’s dann mit „Le Venimeux“ ein 10-minütiges Epos inklusive folkigem Flötenspiel, erneut symphonischen Elementen und verbunden durch härtere Passagen, elegische Gitarren und dem genialen, epischen Gesang von Leven. Eine starke Abschlußnummer, die ein echt überraschendes Album beendet.
Mats Leven hat mit „Skyblood“ ein sehr gut funktionierendes Album in der Schnittmenge von Epik Metal, Doom und Power Metal abgeliefert, das einen stark düsteren Einschlag genießt und dem etwas endzeitmäßigen Artwork gerecht wird. Gesanglich absolut auf der Höhe und mit völlig eigenem Stil kann Leven Fans seiner früheren Arbeiten sicherlich abholen, wird aber auch den ein oder anderen Aha-Moment hinterlassen.
Für ein Soloalbum klingt „Skyblood“ erstaunlich gereift und wie aus einem Guß. Man hat wirklich den Eindruck, hier wäre eine „richtige“ Band am Werk. Klasse Album !!
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