SKAGARACK - Heart And Soul

Ich bin ja bekanntlich ein musikalisches Kind der 80er Jahre. Hier habe ich die harte Rockmusik für mich entdeckt. Gut, das war eigentlich schon Ende der 70er mit Van Halen. Und ich weiß auch noch, wie beeindruckend ich das Albumcover von „Skagarack“, dem Debut der gleichnamigen, dänischen Band fand, wo das Wasser der Erde in einem Wasserfall abgeflossen ist. Allein deswegen wollte ich mir das Album damals kaufen, habe es aber irgendwie dann doch nicht gemacht. 

Nach zwei weiteren Alben, die ich allerdings nicht mehr im Blick hatte, war dann wegen Erfolglosigkeit 1991 Schluss. Obwohl, 1993 kam noch ein Album namens „Big Time“ raus…erst Ende der 00er Jahre kam man wieder zusammen um auf einem Festival zu spielen. Und jetzt kommt doch tatsächlich ein neues Album, fast in Orginalbesetzung, heraus. Dieses trägt den Namen „Heart And Soul“ und liefert schönen, 80er orientierten Melodic (Hard) Rock ab, der anschmiegsam ins Ohr geht, dennoch keineswegs cheesy oder zu seicht wirkt.

Richtig hart wird’s zwar nie während der zwölf neuen Songs, aber Stücke wie die beiden Opener „Give It“ oder „Peace Of Mind (To Have A Good Time)“ laufen flott und flüssig von der Hand. Sänger Torben Schmidt (auch Bass und Keyboards) singt dazu hochmelodisch und feinfühlig a’la Tommy Shaw (Styx), bringt aber ab und zu auch rauhere Momente in Form der Sammy Hagar Van Halen-Phase mit ein.

Natürlich sind Song wie „Heart And Soul“, „Cool To Be Old School“ und „So Right“ mit ihren mehrstimmigen Refrains absolut stadiontauglich und an Eingängigkeit nicht zu übertreffen. Dennoch setzen Skagarack immer wieder schöne Duftmarken, in Art von Orgelspiel und knackigen Riffs, die manchen Song in die Deep Purple und Rainbow Schiene schieben. Die balladeske Ebene darf natürlich auch nicht fehlen und wird mit „Be With You Forever“ und „Changing“ hinreichend bedient. Aber auch hier ohne schwülstige Hintergedanken, sondern immer schön erdig bleibend und kompetent.

Skagarack werden mit „Heart And Soul“ sicherlich keinen großen Durchbruch mehr schaffen. Zu wenig „modern“ klingt der feine Melodic Rock der Dänen. Für die old schooligen Rockmusik-Liebhaber ist das Album aber eine wirklich schöne Sache und lässt eine tolle Rückbesinnung auf Zeiten des qualitativ hochwertigen Melodic Rocks/AOR mit einer Prise Purple/Rainbow zu.