SIX BY SIX - Six By Six

Was kommt dabei heraus, wenn sich Ian Crichton, Nigel Glockler und Robert Berry zusammentun ? Nun, nicht unbedingt ein Album, das nach Saga, Saxon oder Three klingt. Berry und Glockler haben bereits einmal bei der Forsetzung der AOR/Progger GTR mitgemacht und auch Crichton und Glocker waren schon mal gemeinsam als Session-u. Aufnahmemusiker unterwegs. Mit der neuen Band Six By Six gehen die drei nun erstmals gemeinsame Wege und bringen just ihr erstes, selbstbetiteltes Album heraus.

Das Ganze läuft sehr songdienlich ab, keiner der Musiker versucht sich übermaßen herauszustellen, was dem Gesamteindruck gut tut. So beginnt „Yearning To Fly“ mit Moll-Klängen, vertrackten Gitarren-u. Drumrhyhthmen. Der Gesang von Robert Berry ist selbstredend hochmelodisch und ausdrucksstark, was sich vor allem im eingängigen Refrain widerspiegelt. Auch leicht funkige Momente gibt’s zu hören. Ein guter Auftakt in dieses Debut.

Mehr abgehackt, dadurch auch progressiver kommt „China“ daher. Verspielt im Background zeigt Ian Crichton erstmals ein etwas frickeligeres Solo, was man auch von Saga her kennt. Über 8 Minuten und somit der Longtrack des Albums ist „Reason To Feel Calm Again“. Sphärische Keyboards und Gitarren, sowie der hohe Gesang und elegische Melodien lassen das Stück zu einem klassischen Progressive Rock Track werden. Im Verlauf wird es flotter und grooviger und auch ein härterer Gitarrenpart verheißt Dynamik, bevor das Ende wieder die Anfangssequenz zurückbringt.

Fröhlicher, aber auch soundgewaltig und mit wirbeligem Start verläuft „The Upside Of Down“ wieder mehr in AOR Bahnen. Mit verzerrtem Gesang und wiederum funkigen Klängen spielt uns das „Casino“ vor. Das nicht einmal zwei Minuten kurze „Live Forever“ sorgt mit ruhigem Gesang und entspannten Gitarrenklängen für Ausgleich.

Eine Kirchenorgel zu Beginn von „That Last Words On Earth“ wird von harten Rhythmen unterbrochen. Präsenter Bass und treibende Drums sogen inklusive mehrstimmigem Gesang für den härtesten Track des Albums. Ebenso harte Rock Riffs und Stimmungswechsel zwischen ruhig und intensiv beinhaltet „Skyfall“ bevor es mit „Battle Of A Lifetime“ wieder ungleich melodischer und sphärischer wird. Aber auch hier merkt man durch den flotten Zwischenpart und die schrägen Gitarrenklänge zum Schluß hin, daß wir es bei Six BY Six nicht unbedingt nur mit Progressive Rock zu tun haben.

Am ehesten nach Saga klingt der Abschluß-Track „Save The Night“. Gerade was das Gitarrenspiel von Ian Crichton betrifft. Twin Gitarren Harmonien, ein eingängiger Refrain und ein beschwingter Part mit Chor runden diese Nummer und somit auch das Album vorzüglich ab.

Six By Six legen ein beeindruckendes, stimmungsvolles Debut vor, das mehr im Bereich Classic Rock/AOR als im Progressive Rock anzusiedeln ist. Klar, hochklassige Melodien sind bei diesen Musikern quasi Selbstläufer, aber auch die komplexeren, vertrackteren Momente sorgen für spannende und abwechslungsreiche Songs. Robert Berry’s Gesang passt da hervorragend dazu, ein starker Vokalist war und ist er ja schon immer. Freunde anspruchsvoller Rockmusik machen bei Ian Crichton, Robert Berry und Nigel Glockler bestimmt nichts verkehrt. Sehr gutes, interessantes Album.