VÖ: 26.07.2024
Label: WormHoleDeath
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8,5 / 10
Ich konnte es fast nicht glauben. Siebzehn Jahre nach der Gründung wird das Album-Debüt veröffentlicht. Ich spreche von der griechischen Heavy Metal Band Sirius und deren erstem Album „A Quest For Life“. Möglicherweise liegt es an diversen Besetzungswechseln? Leidglich Bandgründer, Sänger und Gitarrist Dimitris Napas scheint von Beginn an dabei zu sein. Davor erschien lediglich noch die EP „Wings Of Fire“ (2017). Veredelt wird das Album durch zwei hochkarätige Gastmusiker. Tim „Ripper“ Owens (KK’s Priest, ex-Judas Priest, ex-Iced Earth) und Derek Sherinian (Black Country Communion, Whom Gods Destroy, ex-Dream Theater).
„Unbound The Scream“ startet mit knallenden Riffs, denen eine harte Gitarren-Melodie nachfolgt. Nach dieser kurzen Einleitung dominieren Riffs, die geradezu aus den Lautsprechern stampfen. Als Gastsänger ist hier Tim „Ripper“ Owens zu hören, der eine einzigartige Gesangsleistung abliefert. „Beyond The Sands Of Time“ startet ruhiger. Auch der Gesang klingt sehr besinnlich. Später gibt es erneut harte Riffs, die aber im Midtempo-Bereich angesiedelt sind. Der Song wird geprägt durch wunderschöne Melodien. Auch „Desdichado“ bewegt sich im Wesentlichen im Midtempo-Bereich, auch wenn die harten Riffs zu hören sind. Mit „Edge Of The World“ zelebrieren die Griechen eine großartige Metal-Hymne.
„Fragment“ ist ein ruhiges instrumentales gitarrenlastiges Zwischenspiel. Dabei scheinen die Gitarren förmlich eine Gesangsstimme zu übernehmen. Es ist wohl als Einleitung für das nachfolgende „Lostlight“ gedacht. Und das geht wirklich ab. Das ist Heavy Metal in Reinkultur. Die Gitarren galoppieren vorneweg und reißen alle Musiker regelrecht mit. Ein riesiges Gitarren-Solo ist das Highlight dieses Songs. Und fast als müssten die Musiker nach dieser Urgewalt ein kleines Päuschen einlegen, gibt es in der zweiten Hälfte eine balladeske Passage. Bei „Land Of Swords“ treiben ebenfalls die Gitarren an. Und natürlich darf auch ein, teilweise „hingeschreddertes“, Gitarren-Solo nicht fehlen. Ein großer Chorus rundet das Ganze ab. Der Abschluss klingt wie ein Schlachtgetümmel, bei dem man Pferde wiehern und trappeln hören kann. Der Rausschmeißer „Among The Heavens“ ist ein äußerst epischer Song, der ruhig mit klaren Gitarrenklängen startet. Aber es bleibt nicht so balladesk. Später wechseln sich harte Riffs mit wunderschönen Melodie-Bögen ab. Etwa ab der Mitte wird mehr Fahrt aufgenommen und der Song wird deutlich härter. Das nach dem furiosen Schlussteil folgende lange Fade Out hätte sich die Band allerdings sparen können.
„A Quest For Life“ ist ein überaus gelungenes Debüt-Album. Die Frage ist natürlich, warum mussten wir so lange darauf warten. So wie hier muss Heavy Metal im hier und jetzt klingen. Bleibt zu hoffen, dass Sirius uns Fans nicht erneut so lange warten lassen, bis der Nachfolger erscheint.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
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