SIGN X - Sign X (EP)

Tracklist:

  • You Better Get Used To It
  • Chasing The Wind
  • Glorious Again
  • Turn Away
  • Rock' N Roll Machine

Info:

 

VÖ:  12.01.2018

Label: Keiler Records


Video:

Bewertung:

Autor:  MC Lucius

Bewertung:  8,5 / 10



Da kommt etwas Interessantes aus Hamburg auf uns zu: SIGN X, hervorgegangen aus der Band Châlice, nun mit einem neuen Sänger und einem ebenso neuen Keyboarder im LineUp. Den Fronter kenne ich übrigens seit meiner Kindheit, stammt er doch aus dem gleichen Dorf wie ich. In den vergangenen Jahren lebte Sebastian Zierof zunächst in Berlin, wo er im Lindenberg Musical "Hinterm Horizont" als Udo auf der Bühne stand. Nach dem Ende der Aufführungen im August 2016 zog es ihn weiter nach Hamburg, wo das Musical etwa ein Jahr lang lief. Seit das Engagaement dort ausgelaufen ist, konzentriert sich Zierof momentan auf Sign X.

 

Der Fünfer um Gitarrist Oliver Scheer hat sich dem Classic- bzw. Hard Rock der guten, alten Zeit verschrieben. Und in der Tat entdeckt man beim Hören der fünf Stücke Reminiszenzen an Bands wie Scorpions, Toto, UFO usw. Dabei verlieren Sign X jedoch nie die Eigenständigkeit aus den Augen. Immer wieder betreten die Jungs neue Wege, trampeln sich eigene Pfade. Innerhalb der vier Wände, die sich durch die musikalische Ausrichtung ergeben, möblieren Zierof, Scheer, Michael Mehl (dr, bvoc), Steve Lagleder (bs, bvoc) und Michel Jotzer (kb, bvoc) das Zimmer immer wieder aufs Neue um. Den Songs, die allesamt noch aus dem Back Katalog von Chalice stammen, ist eines gemeinsam. Sie sprühen vor Energie und Spielfreude, fahren direkt in die Beine und generieren den Wunsch, sich augenblicklich bei einem Gig von Sign X zu finden.

 

Der knallige Rocker "You Better Get Used To It" macht sich mit seinen knackigen Riffs prima als Opener. Einen Gang zurück schalten die Hamburger mit Track Nummer Zwei, "Chasing The Wind", welches im instrumentalen Mittelteil Erinnerungen an die Herren Paich / Lukather / Porcaro (Toto) weckt.

Wie wandlungsfähig Zierofs Stimme (Oliver Scheer: "Mit ihm haben wir eine Sensation am Gesang gefunden") ist, zeigt sich im folgenden "Glorious Again", einem auf dreieinhalb Minuten getrimmten Up Tempo Reißer, der keine Umwege geht, sondern straight ahead auf den Punkt kommt.

 

"Turn Away" kommt mit einem latenten Prog Touch daher, während das abschließende "Rock n' Roll Machine" funkig - frech - frivol aus den Boxen knallt und durch sein cleveres Abmischen (wie auch das Mastern von Andy Horn übernommen) fast schon den Eindruck einer Live Aufnahme vorgaukelt.

 

Warum man nun auf Lieder der Vorgänger Band zurück gegriffen hat? Die Formation liefert eine schlüssige Erklärung: Weil sie 1.) gut sind und 2.) noch immer viel zu wenige Leute sie kennen. Was sich mit dieser EP ändern dürfte. Die selbst produzierte Scheibe wurde zügig eingespielt und man ist auch schon fleißig dabei, ein Album mit neuem, extra für Sign X geschriebenem Material, vorzubereiten.

 

Wer also Bock auf 24 minütiges Füße stampfen hat, der sollte sich die EP der Hansestädter zulegen oder streamen / downloaden.



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