SEVEN IMPALE - Summit


Tracklist:

  • Hunter
  • Hydra
  • Ikaros
  • Sisyphos


Info:

 

VÖ:  26.05.2023

Label:  Karisma Recods


Video:


Bewertung:

 

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  7 / 10



Vier Songs in knapp einer Dreiviertelstunde. Da wird es beinahe schon klar, daß wir es mit keiner ganz einfachen Musik zu tun haben. Und tatsächlich beschreibt sich der musikalische Stil  der norwegischen Band Seven Impale als Jazz-Eclectic-Heavy-Prog. Seven Impale wurden bereits 2009 gegründet, haben bis dato drei Alben herausgebracht und auch schon auf dem Night Of The Prog-Festival gespielt. So heftig Fahrt man zuerst aufgenommen hat, so schleppender ging’s weiter. Das letzte Album, „Contrapasso“ datiert bereits aus dem Jahr 2018. Babypause, schulische Aktivitäten und natürlich die Pandemie bremsten die Norweger aus, die aber jetzt mit „Summit“, dem vierten Album, versuchen wollen, selbigen zu erklimmen.

 

Das könnte allerdings bei der mitunter ausladenden Musik von Seven Impale nicht ganz so einfach werden. Viel zu vertrackt und polyrhythmisch geht es meistens zu bei der Band. Jazziger Prog eben. Gleich auf die Jagd gehen die Jungs mi dem über 10-minütigen Opener „Hunter“. Mit Piano und dramatischen Moll-Klängen geht’s los, Blasinstrumente und Orgel werden vereint. Der leicht bekiffte (sorry !) Gesang von Stian Okland kommt recht hoch und beherbergt eine Spur von Psychedelic. Brass-Klänge, Ausbrüche und gemächliche Töne wechseln sich munter ab, vom roten Faden scheint zunächst keine Spur. Sperriger Artock recht chaotisch mit Stimmengewirr interpretiert , sowie jazzige Passagen, bei denen auch Saxophonist Mikki Wideroe eine wichtige Rolle spielt, führen zu einem ruhigen Part, dem wiederum krude, spacige Klänge folgen. Es passiert viel bei Seven Impale, der Hörer braucht aber schon Geduld und auch ganz gute Nerven um den Klangkosmos der Norweger zu ergründen.

 

Das setzt sich im Verlauf weiterhin so fort. „Hydra“ beginnt verspielt, erneut mit verklärt sphärischen Saxophon-Klängen und recht gutem mehrstimmigem Gesang. Intensive Passagen beschleunigen den Prog-Faktor, was letztendlich in eine Saxophon-Gitarrenabfahrt mündet. Ein sehr langer, rein instrumentaler Abschnitt fordert die Hörerschaft, bevor es am Ende wieder verspielter wird. Ach ja, der Track dauert erneut über 10 Minuten. Knapp drunter mit 9 ½ Minuten folgt „Ikaros“. Verzerrter Sound, fast schon Garagensound tönt aus den Boxen und wirbelige Klänge zerren hin zur erneuten Sperrigkeit. Alles spielt irgendwie durcheinander und wirkt reichlich konfus. Kann man machen, muß man aber halt auch mögen. Zum Schluß des Songs nimmt die Dramatik dann etwas zu.

 

Mit „Sisyphus“ gibt’s zum Abschluß dann den mit über 13 Minuten absoluten Longtrack des Albums. Orgel und abgehackte Rhythmen prägen die Szenerie, der Gesang kommt reichlich theatralisch und harte Heavy-Ausbrüche steuern hin zum Metal. Klar, daß auch hier ein langer Instrumentalpart vorhanden ist, der mit Blasinstrumenten gespickt erneut sehr sperrig daherkommt. Überraschenderweise wird das Stück zum Ende viel eingängiger und melodischer.

 

 

Ob man mit „Summit“ den Gipfel des Schaffens schon erreicht hat, weiß ich nicht. Fakt ist, daß Seven Impale keineswegs angepasste Musiker sind, die mit einladenden Melodien hausieren. Nein, der Sound der Band ist äußerst fordernd, eventuell gar überfordernd. Ein bisschen erinnert mich das Ganze an die Progger High Wheel aus Miesbach, die Mitte der 90er einigermaßen aktiv waren. Interessant ist die Musik des Sextetts allemal, man muß sich aber reinhören, um die einzelnen Schichten aufzublättern und zu entschlüsseln. Halt ein forderndes Erlebnis. 



Kommentar schreiben

Kommentare: 0
Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.