VÖ: 26.03.2021
Label: Massacre Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Was vor acht Jahren noch so ein wenig als Nebenprojekt begann, hat sich immer mehr zur richtigen Band gemausert. Septagon bringen just ihr drittes Album „We Only Die Once“ heraus. Neben den bewährten Musikern Markus „Ulle“ Ullrich (guitars), Stef Binnig-Gollub (guitars), Alexander Palma (Bass) und Atlantean Kodex-Sänger Markus Becker ist als neuer Drummer Daniel Buld mit dabei. Der, so viel sei erwähnt, ordentlich Dampf unterm Kessel erzeugt.
Musikalisch hat sich bei Septagon aber generell nicht viel geändert. Nach wie vor spielen die Jungs aus Baden Württemberg eine gesunde Mischung aus Thrash und Speed Metal, aber mit vielen tollen Melodien und nicht nur aggressivem Geshoute, sondern auch melodischen Gesangsmomenten von Markus Becker. Freilich ist das nicht mit Atlantean Kodex zu vergleichen, aber seine prinzipiell hervorragende Stimme passt auch zum Niveau von Septagon.
Auf „We Only Die Once“ gibt es unter den 10 Songs keinen, der auch nur annähernd das Tempo richtig raus nimmt. Jede einzelne Nummer basiert auf dem schnellen Thrash-Geschredder von Ulle und Stef, die in den vielen Soli allerdings hochmelodisch zusammenspielen. Manchmal erinnert das Ganze auch an Armored Saint neueren Datums.
Die beiden Opening Tracks „Demon Divine“ und „The Rant“ sind gleich feinster Speed Thrash, denen man die Spielfreude, auch des neuen Drummers Daniel, sofort anmerkt. Zwar liefert Ulle immer mal wieder einen Gitarrenmoment ab, der auch an Lanfear erinnert, dennoch ist's im Prinzip amtliches Thrash Gewitter.
„How To Kill The Boogeyman“ ist zu Beginn sogar noch eine Spur härter, variiert aber aufgrund seiner Länge von über 5 Minuten schon mal das Tempo. Ähnliches passiert beim fast 7-minüter „Gardens Of Madness“, der kurze epische Momente offeriert. Ein Umstand, den wohl Markus Becker mitzuverantworten hat. Grandioser Song, der durchaus in die Riege der großen Heavy Metal Hits mit Thrash Faktor einsteigen könnte. „Decision Day“ startet mit einem Feuergefecht und geht nahtlos in hochqualitatives Geballer über, ebenso wie das mit verzerrten Vocals startende „Strange Times“.
„We Only Die Once“ ist im Bezug auf die Songs und von Sound her das bisher beste der drei Septagon Alben. Von Danny Seith (Mix) und Alex Krull (Mastering) sehr intensiv in Szene gesetzt, werden Septagon erneut die Thrash Gemeinde, aber auch gemäßigtere Metaller überzeugen können. Denn die Band versteht es nach wie vor hervorragend, amtlichen Speed-/Thrash mit melodischen Themen zu vermischen, ohne jedoch in Power Metal oder Ähnliches abzudriften. Septagon sind viel zu gut, um nur eine Nebenspielwiese der einzelnen Musiker zu sein. Das sollte jedem klar sein.
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