Bonus Tracks
VÖ: 07.08.2020
Label: Rockshots Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 7,5 / 10
Gegründet wurden Selenseas im Jahr 2010 in Moskau. 2012 veröffentlichten die Musiker ein erstes Demo mit zwei Songs. Danach pausiserte die Band offensichtlich zwei Jahre. Deshalb erschien die Debüt-EP “В отражении“ erst 2016. Ein Jahr später folge das erste Album “За гранью возможного”. Zusätzlich wurde auch ein Live-Album veröffentlicht. Im August steht die englische Version des Debüts “The Outer Limits” in den Regalen. Dafür wurden die Songs ins Englische übersetzt, neu aufgenommen und zwei Bonustrack draufgepackt. Sozusagen das internationale Debüt-Album.
Das “Intro” zeigt schon, wo es langgeht. Druckvoller symphonische Power Metal. Auch bei “Hope” sind die orchestralen Klänge deutlich stilprägend. Erinnert mich, wen wundert’s, etwas an Imperial Age, allerdings nur mit einer männlichen Gesangsstimme. Hektische Keyboard- und Gitarren-Klänge sind zu hören. Meeresrauschen, knarrende Planken, so startet “Frigate”. Auch sonst kommt unterschwellig etwas Seefahrer- Romantik auf. Auch hier dominieren die Keys. Dazu gibt es ein filigranes Gitarrensolo. Auch bei “Time” hört man gleich zu Anfang, worum es im Song geht. Eine Uhr tickt. “Asgard” versprüht viel Epik. Bombast und vor allem die Riffs unterstreichen, dass hier die nordischen Götter besungen werden.
Für “The Revenge Of The Ifrit” konnten Selenseas mit Sergei Lazar (Arkona) einen namhaften Gastmusiker gewinnen. Der Song startet im Folk Stil, geht dann jedoch auch wieder in symphonischen Metal über. Aber immer wieder blitzt hier die Folk-Schlagseite hervor. Das balladeske “Dante” bietet dann eine angenehme Abwechslung. Hier steht ganz klar die charismatische Stimme von Mikhail Kudrey im Vordergrund. Bei “Mirror” zieht das Tempo dank des vorantreibenden Schlagzeuges wieder an.
Kurz vor Schluss folgt mit “The Milky Way” die erste Single-Auskopplung. Dieser Song klingt etwas rockiger als die anderen Songs des Albums. Der Titelsong “The Outer Limits” folgt am Ende des regulären Teils. Und er bietet mit seiner Mischung Folk, Progressive, Doom und Hard Rock noch einmal etwas Abwechslung. Zu den beiden Bonus-Tracks möchte ich mich nicht äußern. Ich habe bis heute nicht verstanden, wozu Remixe oder alternative Editionen gut sind. Die Fans wird das jedoch sicherlich freuen.
Auf “The Outer Limits” können die Russen aufbauen. Es ist kein überragendes Album, es macht aber trotzdem Spaß es anzuhören. Bei den meisten Songs sind Selenseas aber etwas zu sehr auf Nummer sicher gegangen. Bei einigen Songs (“The Outer Limits”, “Dante” oder auch “The Milky Way”) zeigt die Band, welches Potential in ihr steckt.
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