SECRET SPHERE - The Nature Of Time

Tracklist:

  • Intermission
  • The Calling
  • Love
  • Courage
  • Kindness
  • Honesty
  • Faith
  • Reliance
  • Commitment
  • The Awakening
  • The New Beginning

Info:

 

VÖ: 02.06.2017

Label: Frontiers Records


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7,5 / 10



Eigentlich wär's ja zum lachen, wenn's nicht so trostlos wäre. Ich gebe zu, daß ich gerne ja auch lese, was Andere so zu dem ein oder anderen Album schreiben. Aber als ich die Rezension des wohl renommiertesten Metal Printmagazins zum neuen Album von Secret Sphere las, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Klar, jeder hat seine eigenen Ansichten, aber Leute....hört euch doch die Alben wenigstens an und skippt nicht einfach nur kurz durch die Songs um euch ein Urteil zu bilden. Denn nichts anderes kann man vermuten, wenn ein Rezensent Secret Sphere mit Sonata Arctica vergleicht. Was hat italienischer Progmetal bitte mit den Finnen zu tun ? Bevor so etwas herauskommt, nehmen wir uns hier halt die Zeit und hören uns die Alben mehrmals und intensiv an, bevor wir uns zu einer Bewertung ranwagen. Man kann verstehen, daß die Hauptberuf-Writer viel mehr abliefern müssen als beispielsweise wir, aber den Hörer auf die falsche Fährte lotsen, nur damit man halt was über das Album geschrieben hat, bringt wohl Niemandem was.

 

Nun gut, kommen wir also zu Secret Sphere und ihrem mittlerweile neunten Album "The Nature Of Time". Wie bekannt und bereits erwähnt sind Secret Sphere Italiener und spielen ProgMetal, der trotz vielen symphonischen Elementen nicht überfrachtet wirkt. Dem neuen Album hat man ein durchgehendes Konzept spendiert. Im Prinzip geht's um ein siebenjähriges Mädchen, welches nach langer Zeit aus dem Koma erwacht und den Ruf der Zeit erlebt. Sie realisiert, daß es ihrer sieben ureigensten Eigenschaften bedarf, um ihr eigenes Universum ins Gleichgewicht zu bringen. So, oder so ähnlich. Musikalisch wird das Ganze recht spannend und mit teils cineastischen Zwischeneinspielungen (Krankenhaus-Durchsagen), Kurz-Dialogen und sphärischen Übergängen umgesetzt, was schon die ein oder andere polarisierende Theatralik beherbergt.

 

 

Aufgeteilt ist "The Nature Of Time" in vier Kapitel ("Genesis", "The Seven Virtues", "The New Dawn" und "The Way") mit insgesamt 11 Songs. Markant sicherlich die Stimme von Michele Luppi, dem im Prinzip immer noch neuen Sänger von Secret Sphere. So ein richtiger Progmetal-Shouter a'la James LaBrie ist er wahrhaft nicht. Eher erinnert er mit seinem Timbre an einige Sänger der Progressive Rock Szene, wie beispielsweise Martin Wilson von Grey Lady Down. Sicherlich nicht jedermanns Sache, aber mit eigenständigem Charakter. Den Instrumentalisten merkt man die langjährige Erfahrung an und sie wandeln in jeder Lage sicher durch die Songs. Das Konzept schreibt selbstredend Abwechslung vor. Viele atmosphärische, teils berührende Parts wechseln mit härteren, vertrackten und manch unkonventionellen Themen ab.

 

Herausragend sicherlich das zum Albumende hin ertönende "The Awakening", welches mit 9 Minuten quasi den Höhepunkt bedeutet auf den alles hinführt. Vorher fühlt man sich manchmal an neuere Marillion erinnert ("Kindness") oder an die italienischen Kollegen von Labyrinth ("The Calling", "Reliance"). Rein instrumentales, härteres wie "Commitment" bietet den Kontrast dazu. Schön ist, daß sich die Keyboards von Gabriele Ciaccia nie zu sehr aufdrängen und trotz des ein oder anderen Bombast Ausbruchs nie zukleisternd wirkt.

 

 

"The Time Of Nature" ist kein groß herausragendes Werk, aber eines welches man aufgrund seiner italienischen Herkunft leicht in den falschen Hals bekommen könnte, wenn man zu oberflächlich rangeht. Das Album hat mehr Seele als viele halbgare "Sensationen", die man in letzter Zeit vorgesetzt bekommt. Secret Sphere ist sich nicht die größte Progmetal Band des Planeten, aber eine, die auch ein ambitioniertes Konzeptalbum stimmig umsetzen kann.

 

Natürlich ist meine Meinung subjektiv und es hat auch ein paar Durchläufe gebraucht, bis sich "The Nature Of Time" richtig entfaltet hat. Aber Sonata Arctica ? - in keiner Minute !!



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