SCREAMING SHADOWS - Legacy Of Stone

Wenn jemand bei den Tygers Of Pan Tang als Gitarrist angestellt wird, dann bestimmt nicht, weil er zufällig über den Weg gelaufen ist, sondern weil er durch langjähriges Können bewiesen hat, der Richtige für diese Band zu sein. So geschehen mit Francesco Marras, der seit 2020 nun zum LineUp der Tygers gehört. Ursprünglich kommt der Gitarrist von den italienischen Heavy Metallern Screaming Shadows, die bereits 1999 gegründet wurden und bereits vier Alben veröffentlicht haben. Allerdings bisher bei diversen Underground Labels, so daß der Name der Band bisher noch nicht allzu weit in Erscheinung getreten ist.

Unabhängig seines neuen Arbeitgebers hat Francesco nun mit „Legacy Of Stone“ ein weiteres Screaming Shadows Album herausgebracht. Und, wen wundert’s…die Musik klingt irgendwo auch nach Tygers Of Pan Tang, der NWOBHM und melodischem Hard-/Heavy Rock. Dabei machen die Italiener keine schlechte Figur. Nicht nur, daß das Gitarrenspiel von Francesco Marras natürlich über jeden Zweifel erhaben ist, nein…auch Sänger Alessandro Marras ist ein guter. Mit hoher Melodik und der nötigen Rauhheit gesegnet, macht es einfach Spaß zuzuhören. Eine klassische Metalstimme, die auch zum melodischen Powermetal einiger Songs passt.

So sind dann auch Songs wie der Opener „Free Me“ gut reinlaufende Nummern, die mit souveränen Refrains sehr eingängig rüberkommen und durch präzises Drumming (Michele Sanna)  und den Gitarrenriffs und Rhythmen von Francesco Massa formvollendet werden. Dabei gönnt sich der Gitarrist auch immer mal wieder einen kleinen Ausflug in frickelige Momente, zeigt dadurch, daß er auch hervorragend solieren und nicht nur riffen kann. „Heaven Or Hell“ und „Crimes With No Name“ sind weitere Heavy Rock Perlen, die aber ein wenig die Nachhaltigkeit im Gedächtnis zu bleiben vermissen lassen.

Auch die weiteren Songs behalten diesen Stil powergetriebenen Metals mit Hard-/Heavy Rock Einschlag bei, immer um Eingängigkeit bemüht und ohne viel Experimentieren. „Love and Hate“, „The Devil’s Mask“, „Stand In Line“….alles kompetent gezockte Stücke, die keinen Metal-Fan wirklich enttäuschen sollten. Lediglich zum Abschluß driften Scraming Shadows mit „Where I Have Been Up To Now“ etwas in plüschigen Tralala-Metal der Marke Gamma Ray ab, was nicht unbedingt noch hätte sein müssen.

Der positive Eindruck von „Legacy Of Stone“ überwiegt aber und man merkt, daß die Screaming Shadows schon seit langer Zeit aktiv sind. Musikalisch und im Songwriting Bereich gibt’s nichts zu meckern, auch wenn der ein oder andere Smash-Hit fehlt und sich kein Song demnach spürbar abhebt. Qualitativ gutklassiges Metalalbum mit viel Melodien und sauberen Refrains, darf man sich ruhig mal anhören. Nicht nur für Tygers-Fans geeignet.