VÖ: 24.09.2021
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Sceptor sind bisher noch nicht großartig in Erscheinung getreten. Es gab mal ein Album im Jahr 2012 („Take Command!“), danach hat man sich allerdings auch schon wieder aufgelöst. Jetzt soll das Comeback gelingen mit neuem Album namens „Rise To The Light“. Die Musiker von Sceptor sind im Prinzip keine Unbekannten. So gehören zu der deutsch-amerikanischen Kollaboration Gitarrist Torsten Lang (ex-Ritual Steel), Gitarrist Timo Nolden (Bastard Nation), K.K. Basement am Bass (ex-Hammer King), Drummer Florian Bodenheimer (Hell Patröl), sowie Sänger Bob Mitchell (ex-Alchemy X, ex-Attacker).
Die Band spielt dementsprechend traditionsreichen Heavy Metal, mit gehörigem Schuß Epic und US Metal Spuren, sowie vielen Versatzstücken aus der NWOBHM und Teutonenstahl. Ein buntes Allerlei also, was ursprünglicher Heavy Metal halt so zu bieten hat. Bob Mitchell singt in der Regel recht hoch, was mitunter recht sirenenhaft, aber auch knödelig wirkt. Gerade wenn das Tempo varriert wird, kommt so die genannte Epik hinzu und erinnert ein wenig an Manilla Road oder die recht neue Band Megaton Sword.
In den kürzeren, schnelleren Uptempo-Stücken wie „Souvereign“ oder „Spartacus“ blitzt neben galoppierendem Leadgitarren-Doppelspiel auch Teutonenstahl der Marke Accept auf. Die Stimme von Bob klingt hier um einiges rauher und ähnelt ein wenig dem aktuellen Accept Sänger Mark Tornillo. Doch es sind die abwechslungsreicheren Songs, welche die Würze von „Rise To The Light“ ausmachen. „Armour Black“ zum Beispiel ist so eine Nummer, die neben starken Riffs auch balladeske, epische Momente bietet. Im Bereich der Gitarren sind Sceptor eh over the top. Neben schweren Riffs gibt’s auch mal thrashige Anschläge und, wie erwähnt, eben auch diese flotten Double-Leads, die an Iron Maiden oder generell die NWOBHM erinnern.
Das Album ist ein echter Grower und wächst mit jedem Durchlauf. Findet man beispielsweise den Gesang von Bob Mitchell anfangs etwas zu knödelig und vielleicht auch in manchen Momenten etwas schief, so gefällt er mit jeder neuen Umdrehung umso mehr. Nicht umsonst war sein variantenreiches Gesangssprektrum mal bei Attacker gefragt.
Zwei Bonusstücke („Powerhouse“, „Shadows In The Maze“) spendieren uns Sceptor obendrein, welche sich nahtlos in das Hauptalbum einfügen. Der Sound des Albums wirkt eher old-schoolig als modern, ohne aber den nötigen Punch und klaren Sequenzen vermissen zu lassen. „Rise To The Light“ ist also eine Empfehlung für alle Fans des traditionellen Heavy Metals, die von NWOBHM, US Metal und deutscher Stahlschmiede nie genug bekommen können. Das Album kann was, Skeptiker sind bei Sceptor fehl am Platz.
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Knorry (Sonntag, 19 September 2021 09:33)
Ich mag Knödel mit Soß.