SAXON - Thunderbolt

Tracklist:

  • Olympus Rising
  • Thunderbolt
  • The Secret Of Flight
  • Nosferatu (The Vampires Waltz)
  • They Played Rock And Roll
  • Predator
  • Sons Of Odin
  • Sniper
  • A Wizard's Tale
  • Speed Merchants
  • Roadie's Song

Info:

 

VÖ:  02.02.2018

Label: Militia Guard


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  6 / 10



22. Album der britischen Legende Saxon. Man müßte echt mal nachschauen, wie viele Metalbands eine solche Anzahl an Platten zustande gebracht haben. Allzuviele dürften das nicht sein. Saxon, britisches Schlachtross mit keinerlei Abnutzungserscheinungenm, könnte man meinen. Aber, ganz so ist das nicht. Denn meiner Meinung nach machen sich diese auf dem neuen Album „Thunderbolt“ so langsam aber sicher bemerkbar. War das letzte Werk „Battering Ram“ ein sehr gutes in der Diskographie der Band, fällt „Thunderbolt“ dagegen doch um Einiges ab.

 

Dabei liegt dies sicher nicht an der nach wie vor hervorragenden Stimme von Biff Byford oder den musikalischen Qualitäten von Nibbs Carter, Nigel Glockler, Paul Quinn und Doug Scarratt. Nahezu alle Veteranen an ihren Instrumenten. Nein, es liegt an den Songs an sich. Befanden sich auf dem letzten Album noch Hits wie „Queen Of Hearts“ oder „Stand Your Ground“, fehlen diese auf „Thunderbolt“ fast völlig. Klar, einige Songs wie der Titeltrack, „Sniper“oder „They Played Rock And Roll“ werden sicher ihren Weg in die Live-Sets der Band finden. Man muß ja schließlich neue Songs auf der anstehenden Tour bringen. Aber ich wage zu bezweifeln, daß diese den Zahn der Zeit überdauern werden. Und das ist schade. Denn, schlecht sind die Songs ja nicht, aber man ist von Saxon eben Hochwertigeres gewohnt.

 

Zu Gute halten kann man Saxon, daß sie auch mal neue Dinge ausprobieren. So taucht beim harten „Predator“ plötzlich Amon Amarth's Johann Hegg auf und growlt munter mit. Oder man frönt bei „The Secret Of Flight“ dem fröhlichen Power Metal mit mehrstimmigem Gesang und Ho-Ho-Chören im Hintergrund. Was in meinen Augen aber gar nicht geht, ist Track Nr. 4 „Nosferatu (The Vampires Waltz)“. Symphonischer Metal, mal düster, mal erhellend und absolut Saxon-untypisch. Irgendwie habe ich hier den Orchester-Auftritt der Band in Wacken vor einigen Jahren vor Augen....schrecklich. Das muß nicht sein und belastet die Legende Saxon schwer.

 

Aber auch beim Rest des Albums mag der Funke irgendwie nicht überspringen. „A Wizard's Tale“ ist ein absolut durchschnittlicher power-bis heavy Song, „Roadie's Song“ ein gehobener Midtempo Groover, aber wo ist der Hit ? Da plötzlich....Motorengeheul. Wheels Of Steel ? Nein, wäre ja auch zu schön. Es folgt ein zwar speediger Track („Speed Merchants“) mit gutem Gitarrensolo, aber definitiv weit vom Klassiker entfernt.

 

So muß man sagen, daß die Hommage an Mötörhead und Lemmy an sich, „They Played Rock And Roll“ ,mit der eingestreuten Stimme des Mötörhead Fronters („we are Motörhead and we play Rock'n Roll“), so gut wie das einzige Ausrufezeichen eines eher schwachen Saxon Albums ist. Da hilft auch das Maskottchen, der Eagle, auf dem Albumcover nicht. Auch hier hat man schon bessere Arbeiten vom Band-Langzeit-Albumcover-Zeichner Paul Raymond Gregory gesehen.

 

Ich will nicht zu hart mit der Band ins Gericht gehen. Immerhin ist ja noch Saxon drin, wo Saxon draufsteht. Und, wie gesagt, richtig schlechte Alben gab's von Biff und Co. ja noch nie. Aber ich habe beinahe den Eindruck, man hat ein Album herausbringen müssen, um wieder eine ordentliche Tour spielen zu können. Saxon-Fans greifen sich das Teil eh ab und huldigen den Songs. Der Rest, sollte vielleicht erst einmal reinhören. „Thunderbolt“ ist leider nicht das, was der Albumtitel verspricht.  



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