VÖ: 19.01.2017
Label: Eigenregie
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Dänemarks Metalszene ist um eine Band reicher. Savage Machine schicken sich an, mit old-schooligem Heavy Metal den Untergrund aufzumischen. Gegründet 2010 schiebt man nach 2 EP's nun das Debut Album nach. Und dieses knallt prinzipiell ganz gut. Zwei Gitarristen (Jacob v. d. Bruun und Simon Kalmar Poulsen) legen das Fundament für Riffdominanz in Verbindung mit den teils sirenenartigen Vocals von Troels Rasmussen.
Das es die Band ernst meint, hört man schon am Gewittergrollen und Donnern, welches bei „Exodus“ den Reigen beginnt. Verhaltend startend und mit Piano und epischem Gesang versetzt frönen die Dänen solidem Midtempo-Metal, den man grundweg als solide bezeichnen kann. Manchmal erinnern Savage Machine an die deutschen Rage wie bei „Age of the Machines“. Mit flotten Gitarrenläufen und pumpenden Drums gibt’s aber auch Zitate in der Art von Accept und Iron Maiden zu vernehmen.
„The Hunter“ könnte nach powervollem Start glatt als eine Mischung aus Rage meets Blind Guardian durchgehen, nicht zuletzt wegen des meist mehrstimmigen Gesangs. Savage Machine bilden nahezu alle Schichten des „normalen“ Heavy Metals ab. Von melodischen Power Metal Passagen, über epische Stücke bis hin zum klassischen US Metal. Bestes Beispiel hierfür ist der Song „Time Traveler“, der mit ruhigem Gitarrenthema beginnt, balladesken Gesang auffährt und epische Ansätze bis hin zu Metal Church Vibes vermischt. Auch Keyboardtöne erlaubt man sich hier. Auch „Behind The Veil“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, beginnt balladenhaft und mit Hall unterlegtem Gesang, verzeichnet aber einen dramatischeren Aufbau und Troels Rasmussen screamt zum Ende des Refrains einfach so heraus.
Im Großen und Ganzen machen Savage Machine im Rest des Albums so weiter. Mal schlagen die Jungs in die „Painkiller“-Kerbe mit „Event Horizon“, was logischerweise eine schnelle Uptempo-Nummer bedeutet. Beim längsten Song, „Savior“ mit knapp 8 Minuten, hört man deutliche Einflussnahme von Helloween heraus mit typischem Power Metal Refrain und einigen Breaks.
Bis hin zum letzten Song „Welcome To Hell“, welcher etwas Nevermore-Feeling beinhaltet, bleiben Savage Machine somit spannend und abwechslungsreich im Rahmen dessen, was im klassischen Metalbereich aufzubieten ist. Was fehlt sind allerdings ein bis zwei Songs, die hervorstechen und die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Damit kann „Abandon Earth“ nicht dienen. Dabei sollte mit der musikalischen Qualität und der kraftvollen Power-Röhre von Metalsirene Troels doch der Nährboden für solche Songs wie geschaffen sein. Nun, vielleicht sparen sich die Dänen ja solche „Hits“ für später auf. Ansonsten ist das Album für Metalfans der traditionelleren Schule durchaus empfehlenswert, dem Gitarrensound hätte man allerdings etwas mehr Power spendieren können. Thematisch geht’s bei „Abandon Earth“ anscheinend um den Kampf zwischen Mensch und Maschine....es gibt Schlimmeres.
Auch wenn die absolut zwingenden Songs fehlen, ein gutes (Power)Metalalbum.
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