SATURNALIA TEMPLE - Gravity

Tracklist:

  • Tordyvel
  • Saturnalia Temple
  • Gravity
  • Elyzian Fields
  • Between The Worlds
  • Bitter Taste
  • Oannes
  • Alpha Drakonis

Info:

 

VÖ: 21.02.2020

Label:  Listeanble Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Mit „Gravity“ melden sich die Stoner-/Doom-/Blackmetaller Saturnalia Temple aus Schweden nach fünf Jahren an der Albumfront zurück. Verändert hat sich nicht viel am Klanggebilde des Trios. Nach wie vor regiert tonnenschwerer Black-/Doom mit psychedelischen und Stonerelementen, quasi um der Schwerkraft willen.

Sänger, Gitarrist und Bandgründer Tommie Eriksson ist stolz darauf, dieses Album mit legendären Instrumenten wie einer 1977er Mockingbird-Gitarre, Laney Klipp Verstärkern von 1971 sowie einem alten Keio Fuzz Wah eingespielt zu haben. Damit hat man einen organischeren Sound erhalten und verweist gleichzeitig auch au Iommi bzw. Black Sabbath. In der Realität sind Saturnalia Temple um einiges kruder und brutal tönender wie Sabbath und wirken viel mehr verstörend und „außerirdischer“ in ihrer Art.

 

Eriksson belebt die krachigen Riffs und Sounderuptionen nach wie vor mit blackmetallischem Keifgekreische, diesmal sind aber immer mal wieder „cleane“ Passagen dabei, die man auch dem Dark-/Gothig Sektor zugestehen könnte. Tiefste Dunkelheit in hypnotischer Bauweise. Die teilweise überlangen Songs hören auf so klangvolle Namen wie „Elyzian Fields“, „Oannes“ oder auch die bandeigene Zäsur „Saturnalia Temple“. Transzendentale Strukturen sind immer onmipräsent und man bleibt immer gefangen in der Schwere der eigentlichen Musik.

Bei „Saturnalia Temple“ und „Between The Worlds“ legen die Schweden außerdem auch mal einen verwegen melodischen Rhythmus zugrunde, der fast schon so etwas wie kurze Harmonien suggeriert. Aber man sollte sich nicht täuschen lassen. Die brachiale Wirkung des meist folgenden zieht einen wieder zurück in den Sog der Finsternis.

 

Musikalisch werden Saturnalia Temple wieder die Hörerschaft spalten. Den einen klingt's vielleicht zu zerfahren oder gar primitiv, andere können gar nicht genug Gefallen finden, an den krächzig beißenden, übergewichtigen Kängen, die so fern von Kommerz und Eingängigkeit schweben. Auf jeden Fall ist „Gravity“ auf keinen Fall schlechter wie sein Vorgänger „To The Other“, sondern belebt die Songs im Gegenteil diesmal mit kleineren Auflockerungen und Melodieführungen. Natürlich nur etwas für Genre-Fans und Leute, die über den musikalischen Tellerrand schauen können, sind Saturnalia Temple schon eine kleine Besonderheit im extremeren Musik-Kosmos.



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