SALUKI - Amazing Games

Aus Norwegen kommt was ganz Besonderes rübergeschwappt. Saluki, eine Progband, die vor über 40 Jahren mal ein selbstbetiteltes Album veröffentlichte, kehren nun mit einem zweiten zurück. Dabei handelt es sich bei den neuen Songs aber keineswegs um neue. Nein, Saluki hatten damals, so um 1978 rum, ein zweites Album aufgenommen, welches aber wegen Schwierigkeiten des Labels nie veröffentlicht wurde. Da das Debut nun 40 Jahre alt war, kamen Saluki zusammen, um dieses mit einem Auftritt zu feiern. Da entstand dann die Idee, das zweite Album in etwas veränderter Form (einige alte Songs flogen raus, andere alte Songs kamen rein) nach so langer Zeit nun endlich herauszubringen.

Und dieses Album, das also quasi 40 Jahre auf dem Buckel hat, ist mit dem Namen „Amazing Games“ nun erschienen. Die Musik klingt dann auch, wie aus den 70ern entstaubt, immer wieder hält man sich die Vorbilder der Band vor Augen. Hier spielen Yes, King Crimson, sowie die alten Bands einiger Bandmitglieder, Junipher Greene und Ruphus eine nicht unerhebliche Rolle. Der Prog von Saluki ist mit reichlich funkigen und jazzigen Elementen durchsetzt. Ein Umstand, der nicht jeden entzücken wird, aber sich angenehm von Einheits-Sounds abhebt. Immer im Hinterkopf behaltend, daß die Songs ja bereits ur-alt sind.

„Top of the World“ startet mit easy listening und harmonischem Gesang, den sich Freddy Dahl und Peter Alois Symington teilen. Schon im Opener ertönen Bläser und das Keyboard-Solo von Kjell Rönningen erklingt in hohen Tönen, wie es in den 70ern oft der Fall war. Die luftig, blumige Atmosphäre des Albums geht in Folge weiter mit „Amazing Games“ und „Visions in your Mind“. Mal rockiger, oft aber mit funkigen Rhythmen durchsetzt. Hierbei darf auch der Einsatz eines amtlichen Saxophons nicht fehlen.

Desweiteren erlebt man auf „Amazing Games“ gutes Orgelspiel in den meisten Songs. „Be Here Now“ ist dafür ein Paradebeispiel. Ein Song der ruhig und verträumt beginnt, mit atmosphärischen Back-Keys aufwartet und zu den Orgelklängen leicht psychedelische Ansätze liefert. Etwaige Gesangsduelle und ein gutes Gitarrensolo runden die Nummer ab. Desweiteren gibt’s mit „Universal Seed“ eine flotten Orgel-Progger. „Open Your Eyes“ ist dagegen eher gitarrenlastig mit längeren Instrumentalparts und tollem Gitarrensolo. Rechnet man zu Beginn des Abschluß-Tracks „I Sit Beside The Fire“, welcher ruhig beginnt und mit einschmeichelndem Gesang loslegt, noch mit einer reinrassigen Ballade, wird der Song im Verlauf erneut funkiger, wiederum garniert durch Saxophon.

„Amazing Games“ ist eher ein Album für Nostalgiker und Leute, die nach wie vor auf den 70er Jahre Sound im Prog stehen. Die rockigen Elemente sind spärlicher gesät. Eher regieren Funk-Elemente, World Music Vibes und jazzig luftige Passagen. Dennoch hat die Band recht getan, dieses Album der Welt nicht länger vorzuenthalten. Es zählt zur Geschichte von Saluki eben dazu und schließt nun den Kreis. Ob man nämlich von der Band in Zukunft noch neues Material erleben wird, darf zumindest in dieser Stilart bezweifelt werden. Eine nette Abwechslung ist „Amazing Games“ aber auf jeden Fall.