VÖ: 08.1.2019
Label: Dissonance
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Mit dem letzten Album „Attrition“ von 2018 noch als Salem unterwegs, veröffentlicht die Band aus Hull das neue „Win Lose Or Draw“ unter dem Banner Salem UK. Ob es hier Namensstreitigkeiten mit einer Band gleichen namens gab oder man einfach unterstreichen will, daß man der legendären britischen Vergangenheit entsprungen ist, weiß icht nich. Fakt ist, Salem UK machen genau da weiter, wo „Attrition“ aufgehört hat.
Die Band hat sich neben den Ur-Mitgliedern Simon Saxby (vocals) und Adrian Jenkinson (bass) mit dem Gitarristen Francis Gill verstärkt. Eine sehr gute Wahl, denn dieser Mann lässt den Gitarrensound noch versierter erscheinen als zuvor. Dave Megginson (drums) komplettiert das Quartett. Natürlich könnte man jetzt wieder schreien...NWOBHM. Und ja, Salem UK sind natürlich genau in diese Zeit geprallt, aber die Musik auf „Win Lose Or Draw“ ist eher stilistisch dem Hardrock/AOR oder Heavy Rock der End 70er Jahre zuzuordnen.
Das markanteste Merkmal von Salem UK ist natürlich nach wie vor der gepresste, etwas piepsige Gesang von Simon Saxby. In besten Momenten erinnert er etwas an Marc Storace, wie auch der ein oder andere Song im Fahrwasser der Schweizer schippert. Francis Gill versteht es allerdings, den Songs mit tollen Rhythmen und Leads eigenes Leben einzuhauchen und lässt die Scheibe von vorne bis hinten flüssig ins Ohr gehen.
Nach den flott rockigen Openern „The Wraith“ und „Betrayed“ folgen schon mal auch Songs mit flippigen, fast gar funkigen Refrains („Blind“, „Circumstances Change“), die man so von Salem bisher nicht kennt. Dagegen stehen lupenreine Hard Rock Hymnen wie „Sentinel“ oder „Victorious“, eingängig und straight, aber auch mit tollen melodischen Harmonien. Wie gesagt, über allem thront der Gesang von Saxby, den man mag oder halt nicht.
„Censored“ läuft etwas neben der Spur, dafür wärmen Salem UK die Hörer mit dem feuchten „Queen Serene“ in der kommenden kalten Jahreszeit. Die Briten bieten also ein breit gefächertes Potpourri an Songs im Rahmen ihres eigenen Hard-/Heavy Rock Sounds.
Zwar werden Salem UK auch mit „Win Lose Or Draw“ keinen Senkrechtstart mehr hinlegen. Dies wird aber auch nicht mehr das erklärte Ziel der Veteranen sein. Für Einladungen auf einschlägige Festivals und Touren sollte das Album reichen und auch wenn „Attrition“ in meinen Ohren griffiger rüberkam, ist das neue Album von Salem UK für Hardrock-Fans sicher kein Fehlgriff.
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