VÖ: 21.04.2023
Label: AFM Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 6 / 10
Die schwedisch-norwegische Melodic Power Metal Kapelle Saint Deamon hat sich bereits im Jahr 2006 gegründet. Dennoch stehen bisher lediglich drei Alben zu Buche, das letzte „Ghost“ aus dem Jahr 2019. Nun mit einem bekannteren Label im Rücken (AFM Records) soll mit dem vierten Werk, „League Of The Serpent“, endlich mehr über dem Radar als drunter geflogen werden. Musikalisch spricht da im Prinzip auch nichts dagegen, machen Saint Deamon auch keine schlechtere Figur als Bands im Geiste wie Sonata Arctica, Dionysus, Veonity, Narnia oder Bloodbound. Dennoch sind auch auf dem neuen Album die Zutaten zu offensichtlich, um Überraschendes im Sound festzustellen.
Das fängt an beim hohen, art-typischen Gesang von Jan Thore Grefstad, der eigentlich die richige Stimme für diese Art von Musik besitzt, aber halt auch nicht sonderlich aus dem Rahmen fällt. Auch die Gitarrenarbeit ist in puncto Hooklines und Soli sehr auf sicheres Fahrwasser ausgerichtet, so daß auch hier der Aha-Effekt eher ausbleibt. Für Powermetal Fans bieten die elf Songs von „League Of The Serpent” dennoch prima Unterhaltung, laufen die Songs doch eingängig und flüssig in die Ohren.
Paradebeispiel dafür ist gleich der Opener „At Break Of Dawn“ mit zünftigem Powermetal-Riff, eingängigem teils mehrstimmigem Refrain und „Hey“-Chören. Meist kommen die Songs flott gespielt daher wie der Titelsong mit Oh-Oh-Oh-Sirenengesang, etwas cheesigem Refrain, wuchtigen Drums und einem guten Gitarrensolo von Toya Johansson. Nach dem Hardrock-Stampfer mit poppigem Refrain, „The Final Fight“, wird’s bei „Lord Of The Night“ etwas moderner im Sound mit leichter Alternative Note.
Wie bei Powermetal-Songs üblich wird mit ruhigen Breaks gearbeitet wie bei „A Lie To Be Undone“, wo Akustik-Gitarre und flotte Smasher-Parts sich abwechseln. Ein wenig an eingängige Kamelot mit kurzen Tribal Momenten erinnert „Lost In Your Sin“. Symphonischer mit Gesang/Gitarren-Duetten schmeißt sich das flotte „Gates Of Paradise“ in den Ring. „Load Your Cannons“ präsentiert einen Chor-Refrain a’la Hammerfall und „Heaven To Heart” mit seinem erneut etwas cheesigen Refrain lässt etwas balladeske Momente, vor allem im Gesang, einfliessen, obwohl es eigentlich keine Ballade ist. Zum Abschluß läutet ein Rock Riff den Ausklang mit „They Call Us Deamons“ ein. Soll vielleicht mal so etwas wie die Bandhymne werden. Tatsächlich ein flotter Song mit melodischem Refrain und Sirenengeheul am Ende.
Saint Deamon bemühen sich bei „League Of The Serpent“, ihre Erfahrung und das musikalische Können in die Songs einzubringen. Das gelingt auch größtenteils. Dennoch gibt es zu wenige Momente, die einen Aha-Effekt auslösen und die Songs nachhaltig rüberbringen. Sicherlich für Genre-Fans eine recht ordentliche Sache und man kann sich das Album auch prima unfallfrei anhören. Eine Offenbarung ist das neuen Album der Nordeuropäer dennoch nicht wirklich.
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