SACRILEGE - The Court Of The Insane

Tracklist:

  • Celestial City
  • Lies
  • The Court Of The Insane
  • Bring Out Your Dead
  • Depression
  • No Bequeath
  • The Prophet
  • Unhinged Mind
  • I Can Hear The Silence
  •  Ride Free 

Info:

VÖ:  02.08.2019

Label: Pure Undergound Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Die britische Band Sacrilege gilt als so etwas wie ein vergessenes Überbleibsel der NWOBHM. Obwohl damals schon aktiv, aber durch Rückschläge nie in Erscheinung getreten, veröffentlichte man im Prinzip erst im Jahr 2013 das erste richtige Album. Mehr Aufmerksamkeit erreichte man gar erst 2015 dank Pure Steel Records, die das Album „Six6Six“ veröffentlichten.

 

Dies war und ist ein starkes Zeugnis dieser Band, die man durchaus als Steckenpferd von Sänger Bill Beadle bezeichnen kann, der zudem noch für Gitarren und Keyboards zuständig zeichnet. War der Vorgänger mit seiner düsteren Ausrichtung ein wenig an Black Sabbath und im Gitarrenspiel an Iommi angelehnt, so ist dies bei „The Court Of The Insane“, dem neuen Album, etwas anders. Die düsteren Vibes sind nach wie vor da, man erinnert sich diesmal aber eher der typisch britischen Bands und somit der NWOBHM, allen voran Judas Priest.

 

Dunkel und geheimnisvoll mit Keyboards startet „Celestial City“ ins Album. Bill Beadle kann man ein für sich selbst stehendes Timbre in seiner Stimme attestieren, die wie eine Mischung aus Halford und Running Wild's Rock'n Rolf klingt. Hohe Screams und high pitched Vocals sind bei Sacrilege so gut wie außen vor. Man bewahrt sich vielmehr den Charme des Unheimlichen. Klasse auch, wie die Gitarren immer wieder gedoppelt werden und somit beinahe diese Riffgewalt besitzen, die man von Tipton/Downing her kennt.

 

Noch einen Tacken intensiver geht man bei „Lies“ zu Werke, mit anklagendem Refrain und Soundgewalt, die tierisch abgeht. Noch besser und mit reichlich Epik gesegnet folgen der mit Anchorman-Stimmen beginnende Titeltrack und das fantastische „Bring Out Your Dead“, was ich fast als NWOBHM Klassiker bezeichnen würde, wäre der Song denn damals in den 80ern veröffentlicht worden. Eine Intensität und dramatische Eingängigkeit, die seines Gleichen sucht und vom ersten Takt an voll überzeugt.

 

Klar, daß das Album im Anschluß abfallen MUSS. Songs wie „No Bequeath“, „The Prophet“ oder „I Can Here The Silence“ sind qualitativ zwar weitestgehend ebenfalls ordentlich, können mit dem Einstiegs-Quartett allerdings nicht mehr mithalten. Das abschließende „Ride Free“ ist gar eher verzichtbarer, da belangloser Natur.

Prizipiell ist „The Court Of The Insane“ kein Rückschritt zum starken Vorgänger. Man hätte aber durchaus noch höhrere Weihen einfahren können, wenn man bis zum Schlußakkord das Eingangsniveau hätte halten können.

 

Manche Parallelen zu Judas Priest oder auch mal Iron Maiden sind gekonnt umgesetzt und besitzen trotzdem durch den Gesang ihr eigenes Flair. Der echte Metalfan kommt auf seine Kosten, trotz Old School Ausrichtung klingt das Produkt zeitgemäß und gut produziert. Übermäßig erfolgreich werden Sacrilege sicherlich nicht mehr werden, für verdiente Anerkennung und etwaiges Abfeiern sollte „The Court Of The Insane“ aber allemal reichen. Nichts anderes will Bill Beadle wohl erreichen. Gönnen wir es ihm.  



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