VÖ: 03.07.2015
Label: Pure Steel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Nach vielen Irrungen und Wirrungen haben die NWOBHM-Überbleibsel Sacrilege dieser Tage ein neues Album herausgebracht. Wenn man dem Informationsmaterial Glauben schenken darf, führten viele äußerst unglückliche Umstände dazu, daß Sacrilege im den 80ern nicht durchstarten konnten und lediglich ein paar Demos veröffentlichte. So wurde beispielsweise die Teilnahme an einer best besetzten Compilation in letzem Moment verworfen, da das Label diese kurz vor Veröffentlichung fallen ließ. Oder aber es mußte eine Tour mit Iron Maiden beispielsweise kurzfristig abgesagt werden, da sich der Drummer irgendwelche Knochen gebrochen hat. Ok, das ist dann alles spekulativ, ob bei günstigeren Umständen der Durchbruch stattgefunden hätte.
Fakt ist, daß die Band um Ur-Mitglied, Sänger und Gitarrist Bill Beadle durchaus interessante Musik zu bieten hat. Zumindest auf dem neuen Album „Six6Six“.
Dabei klingt das Eröffnungs-Intro und gleichzeitig auch Outro des Albums, neben seiner düsteren Atmosphäre noch etwas unfreiwillig komisch, da man hier neben den dunklen Tönen einfach nur die Worte Six-Six-Six 'zig-mal wiederholt. Ziemlich plakativ, aber na ja....
Dafür bieten Sacrilege im Anschluß an das Intro feinsten Stahl, der in der Schnittmenge von NWOBHM, Doom und US Metal liegt. Bill Beadle's rauhe und düstere Stimme verleiht den Songs einen diabolischen Faktor, was den inhaltlichen Themen zugute kommt.
Das Eröffnungs-Doppeln „Welcome to the Dragon's Den“ und „Lucifer's Soldiers“ verdeutlichen dies bereits sehr gut, bevor man mit „In Hell“ und „Forever After“ ziemlich in Sabbath-Fußstapfen watet. Dazwischen erwartet einen der diabolischste Song „Sanctuary“, mit teuflischen Vocals und Wehklage-Geschrei am Schluß. Von der Atmosphäre her sicherlich der beste Song des Albums.
Lead Gitarrist Tony Vanner beherrscht den Sound der NWOBHM Zeit und auch doomiger Iommi-Riffs vorzüglich und hat immer die ein oder andere Überraschung parat. Souveräne Vorstellung.
Nach einem Prolog steuert man auf den 8-minütigen Höhepunkt „Eyes of the Lord“ zu, der neben typischen 80er Metal Riffs auch das Tempo mal zurücknimmt und mit feinen Gitarrenläufen und Soli glänzt.
Ein Song, der keine Wünsche offen lässt und jedes KIT oder Headbangers Open Air Publikum überzeugen dürfte.
„Six6Six“ ist ein hervorragendes Album für Fans oben genannter Stilrichtungen und kann sowohl musikalisch, als auch stimmlich überzeugen. Das düstere, teils diabolische Flair kommt gut rüber, vergisst aber den melodischen Faktor nicht. Klasse Album !!
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