S91 - Along The Sacred Path

Tracklist:

  • Constantine The Great
  • Saint Patrick
  • Pope Gregory I
  • Olaf II Haraldsson
  • Godfrey Of Buillon
  • Joan Of Arc
  • Martin Luther
  • John Williams
  • Dietrich Bonhoeffer

Info:

VÖ:  22.03.2019

Label:  Rockshots Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7/ 10



S91 ist eine italienische Prog Powermetal Band gegründet 2006 und bereits mit einem Konzeptalbum auf dem Buckel („Behold The Mankind“ 2016), welches sich im Groben mit der christlichen Geschichte befasst. Diese wird nun mit „Along The Sacred Path“ weitergeführt. S91 sind eine sogenannte White Metal Band im Progbereich, also eine Band mit christlicher Einstellung.

 

Hauptsächlich singt bei S91 eine Frau, nämlich Maria Londino, wird allerdings von Francesco Romeggini unterstützt, der aber auch als Gitarrist fungiert. Dies legt Nähe zu Bands wie Delain nahe, als Einflüsse nennt die Band aber auch Shadow Gallery, Theocracy oder Stream Of Passion. Entsprechend unterwegs sind S91 dann auch, wenn man auch die Klasse der genannten Bands nicht wirklich erreicht.

 

In moderner Ausrichtung fängt man mit „Constantine The Great“ an. Bass und intensiver werdende Rhythmen ufern in abgehackte Riffs und der Gesang von Francesco kommt zuerst einmal reichlich knödelig rüber. Wirkt irgendwie verschnupft, wird aber besser als Maria letztendlich das Mikro übernimmt. Das obligatorische Gitarrensolo geht handwerklich als gut durch.

 

Auch die übrigen der 9 Songs sind mit Protagonisten der Zeitgeschichte betitelt, was den Konzeptgedanken zudem unterstreicht. Eine tolle Progmetalabfahrt steht mit „Saint Patrick“ ins Haus. Frickelige Gitarren, abgehackter weiblicher Gesang abwechselnd mit heftigem Gekreische bilden eine nicht ganz einfache Melange progmetallischer Töne.

 

Piano, ruhige Passagen sind natürlich auch Bestandteil des Sounds von S91. Bombast und Keyboards sowieso. Die Songs leben von dem Wechselgesang von Mann und Frau. So beginnt beispielsweise „Martin Luther“ balladesk und mit Pianoklängen, ein elegisches Gitarrenthema folgt und unweigerlich wird’s härter und schneller. Das Gitarrensolo ist solide und mit reichlich Keyboardvirtuosität unterstützt.

 

Die beiden längsten Stücke stehen bei „Along The Sacred Path“ am Schluß, so als ob man mit den vorangegangenen Nummern auf ein großes Finale vorbereiten wollte. „John Williams“ mit seinen 8 Minuten startet progmetallisch und sphärisch, wird zwischendrin ruhig und mystisch und offeriert harte Passagen, computerisierte Klänge, Sprechgesang sowie Düsternis. „Dietrich Bonhoeffer“ ist nochmal 2 Minuten länger und umso sperriger mit teils kakophonischen Keyboard-/Gitarrenrhythmen. Bei dieser Länge bleibt ein ruhiges Break nicht aus, bereitet allerdings eher auf die kommende Härte und Intensität vor, die sich in Keyboardgeschwurbel verliert. Auch hier gibt’s erneut Spoken Words und düstere Passagen.

 

S91 erzählen also erneut die christliche Geschichte aus ihrer Sicht in 9 neuen Episoden. Wie in vielen Kapellen mittlerweile herrscht Wechselgesang zwischen Männlein und Weiblein, hier allerdings recht ansprechend inszeniert und mit der nötigen Sperrigkeit, die zu viel Eingängigkeit verhindert. Musikalisch gut gespielt ohne die ganz große Brillianz. Ein Progmetal Album für die genannte Zielgruppe, für mehr wird’s wahrscheinlich nicht reichen. Cristiano Bertocchi (Vision Divine, Labyrinth) hat im typisch italienischen Progmetal-Stil produziert, vom Sound her also alles prima. Trotz allen Anspruchs im Bezug auf Musik und Konzept ist hier noch Luft nach oben, vom Vorpreschen in die obere Riege ist man noch etwas entfernt.  



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