VÖ: 27.03.2020
Label: Inverse Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
Die Finnen Rämlord wurden im Jahr 2010 in Helsinki gegründet. Von den Gitarristen Jarno Anttila, Tommi Kanerva, Schlagzeuger Janne Mannonen sowie Bassisten Niko Karppinen. Alle vier spielten zuvor in anderen finnischen Bands wie Impaled Nazarene, Legenda, Terveyskeskus oder YUP. Und dieses Quartett bildet bis heute das Gerüst von Rämlord. Lediglich an der Position des Mikrophones gab es einen Wechsel. Für eine kleine Metal Band ist das eine erstaunliche Konstanz. Bisher wurden zwei Singles und eine Mini-LP veröffentlicht. Es wurde also langsam Zeit für das Album-Debüt. Und dieses wird im März unter dem Namen “From Dark Waters” veröffentlicht.
Wer wegen des Umlauts “ä” im Bandnamen an einen Sound wie bei Motörhead gedacht hat, wird bald eines Besseren belehrt. Rämlord frönen eher dem 80er Jahre Heavy Metal / Hard Rock. Sehr melodisch, mit rockiger Melodieführung sowie eingängigen Refrains. Und einem hervorragenden Sänger, der rockigen Klargesang zelebriert. Klassischer Heavy Metal heißt auch, man hält sich nicht mit einem epischen Intro auf, sondern geht bei “Love Of The Damned” schon richtig in die Vollen. Dieser Song könnte auch bei jedem Rock-Radio Sender im Programm stehen. “From Dark Waters” erinnert dann ein wenig an Black Sabbath. Sowohl melodisch als auch gesanglich.
Sicher, Tommi Kanerva kommt nicht ganz an die Stimme von Ozzy heran und die Gitarren sind auch nicht ganz so tief gestimmt, trotzdem halten die Musiker die Fahne des doomlastigen Metals hoch. Bei “Haunting All Over The World” wird dann geradlinig gerockt. Erneut ist hier der eingängige Refrain zu nennen, der zum Mitsingen einlädt. Dazu dann noch ein Klasse-Gitarrensolo. Somit wäre der Hard Rock-Klassiker fertig.
“Blindfolded” startet balladesk, geht aber auch schon bald in einen Midtempo-Rocker über. “Hell Is Here And Now!” ist wieder härter. Nomen est Omen? Nicht ganz, zumindest der Refrain nähert sich etwas dem Mainstream an. Auch wenn es zwischendurch etwas schneller ist, in der Hölle befindet man sich ganz sicher nicht. Ganz zum Schluss wird es mit “To The Battle” noch hymnisch.
Die Finnen haben hier ein gutklassiges Debüt-Album veröffentlicht. Tief verwurzelt im Metal der 80er Jahre. Auch wenn sie dieses Genre nicht neu erfunden haben, setzen sie doch so einige Akzente. Die Kompositionen sind abwechslungsreich und das Hören macht von Anfang bis Ende Spaß. Und wenn Musik einfach nur unterhaltend ist, ist das ja auch ganz schön. Freunde des klassischen Hardrocks sollten auf jeden Fall einmal reinhören.
Kommentar schreiben