RYO UTASATO - Dawn Of An Empire

Tracklist:

  • Dawn Of An Empire
  • Eleven Swords
  • Element Of Water
  • Black Rain
  • War Diva
  • Pray For The Wind
  • Phantom Dreams
  • Dance In The Mist
  • Sand Doom
  • Ride Into The Sun
  • New Moon
  • I'll Be Your Wings
  • Tears Of The Moon / Tsuki No Namida
  • Dawn Of An Empire Reprise

Info:

VÖ: 10.11.2017

Label: dark-SIGN Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Musikalisch hat das Album „Dawn Of An Empire“ von Ryo Utasato wenig mit Rock-Musik zu tun. Aber was soll's, man muß ab und an auch über den Tellerrand schauen können. In diesem Falle kann man das auch gerne tun, denn die Musik von Ryo ist äußerst hörenswert. Mit Dark Cinematic Soundtrack umschreibt das Label das Ganze und ja, wie Filmmusik klingt's dann auch.

 

Ryo Utasato, mittlerweile mit Ken Pike (Eli Van Pike) verheiratet, hat schön öfter Musik für Anime Filme, Serien etc. komponiert, so daß dieses Album nicht ganz überraschend kommt. Ob es sich bei „Dawn Of An Empire“ nun über einen Film oder eine Serie handelt, weiß ich nicht. Die Info gibt darüber nichts her. Wie es sich für ein schlüssiges Konzept gehört, wird das Album vom Titelsong „Dawn Of An Empire“ und dem Abschluß „Dawn Of An Empire Reprise“ umrahmt. Ryo, die auch für viele Dokumentationen im TV Japans tätig war, singt zudem auch noch. Allerdings auf dem vorliegenden Album lediglich auf 2 Songs und das nur quasi als weiteres Instrument eingesetzt. Also keine wirkliche Leadstimme. Aber das benötigt das Album auch gar nicht.

 

Die Mehrheit der Kompositionen beinhaltet schöne und harmonische Melodien. Aggressionen oder härtere Ausbrüche sucht man vergebens. Ryo malt eher die schönen Dinge ihres Landes in tolle Instrumentalstücke, bei denen man sich entweder zurücklehnen und träumen kann oder sich in die Welten hineinversetzt, die da ausgedrückt werden sollen. So ertappt man sich zum Beispiel dabei an klares, verzaubert spiegelndes Wasser zu denken, wenn „Element Of Water“ erklingt oder transformiert sich in die Wüste wenn „Sand Doom“ mit orientalischen Zutaten auftrumpft. Es entstehen Bilder im Kopf und ich denke, daß ist genau das, was Ryo Utasato erreichen will. Natürlich sind fernöstliche Klänge, die hier und da mal auftauchen ihrer Herkunft geschuldet. Dieser für uns leicht exotische Touch fügt sich aber prima in die Themen ein.

 

Wenn's vom Thema her mal etwas spannender werden soll, bekommt man dies in mystischen Klängen, melodramatischeren Umbrüchen oder auch bizarren Tönen zu spüren. „War Diva“ oder „Phantom Dreams“ sind solche Stücke, die einen auch mal aus der Lethargie schöner Momente ausbrechen lässt. Für's Feingefühl und das Streicheln der Seele sind dagegen Harmonien wie in „I'll Be Your Wings“ zuständig.

 

Auch wenn man heutzutage keine Streicher oder gar Orchester mehr ins Studio holt um Filmmusik oder soundtrackartige Alben aufzunehmen und auch wenn das Programming wohl das Haupt-“Instrument“ auf diesen darstellt, ist der Effekt nahezu der gleiche. Lässt man sich darauf ein, projeziert es Bilder und Gemälde im Kopf und verschiedenste Gefühle obliegen der eigenen Interpretation. Vorgeschlagen von einer Künstlerin wie Ryo Utasato, die trotz vorgegebener Linien viel Spielraum für den Zuhörer lässt. Keyboardflächen der zauberhaften Art und programmierte Vorgaben ergeben ein wunderschönes (fast)-Instrumentalalbum, daß für die Faszination der Schönheit ihres Landes stehen könnte, aber auch mal Terminator/Blade Runner Zitate („Black Rain“) bereithält.

 

Wie gesagt, mit Rockmusik hat „Dawn Of An Empire“ nichts zu tun, dennoch öffnen wir uns hier auch solcher Musik, da wir auch uns gerne verzaubern lassen und Schönheit im Allgemeinen nicht abgeneigt sind.




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