ROMUVOS - The Baltic Crusade

Tracklist:

  • Saule (1236)
  • Memel (1257)
  • Skuodas (1259)
  • Durbe (1260)
  • Pukarwis (1261)
  • Baltic Crusade
  • Lubawa (1263)
  • Karuse (1270)
  • Aizkraukle (1279)

Info:

: 26.06.2020

Label:  Dangus Records / SAOL


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  6/10



„Ride With Glory, Ride With Might...Raise Your Swords, together We Ride“....nein, wir haben hier nicht das neue Manowar Album vorliegen. Nein, wir befinden uns an einer ganz anderen Stelle der Welt. Nämlich im Baltikum, respektive Litauen. Von dort haben Romuvos ihren Ursprung und führen uns im Konzeptalbum „The Baltic Crusade“ an Schlachtfelder von 1236 – 1279, die im Nachgang der Großen Kreuzzüge begangen wurden. Jeder der neun Songs behandelt einen anderen Schlachtenschauplatz und die geschichtliche Relevanz von Romuvos wollen wir an dieser Stelle auch nicht abstreiten.

 

Was 2012 als Einmannprojekt des litauischen Sängers Velnias begann, weitete sich im Verlauf der Jahre zu einer echten Band aus, die sich allerdings aus Musikern verschiedener Länder rekrutierte. Zwei Alben gab's bisher und „The Baltic Crusade“ stellt natürlich das bisher ambitionierteste dar, ist ja klar. Der Zeitraum der Handlungen auf dem Album befindet sich ja noch im Mittelalter, dementsprechend gibt es auch vielerlei Instrumente zu hören, die man von den gewöhnlichen und bekannten Mittelalter-Rockbands ebenso präsentiert bekommt. Umso „ausgelutschter“ ist diese Art von Musik allerdings mittlerweile, auch wenn Romuvos ihre Sache gar nicht so schlecht machen.

 

Einen kleinen Exotenbonus gibt’s für Romuvo dafür, daß einige Songs, oder zumindest Textpassagen in der Landessprache gehalten sind. Und auch die englische Aussprache von Sänger Velnias besitzt diesen typisch osteuropäischen Akzent, den man meist in Fremdsprachen einbringt. Jeder einzelne Song ist zusätzlich mit einer Jahreszahl versehen. Geschichtsfreudige können hier sicherlich per Google in die Tiefe gehen, wir halten uns vornehmlich an die Musik.

 

Neben den Ähnlichkeiten zu Mittelalter Metalbands wie In Extremo etc. reiht sich oft auch eine Prise Folk Metal der Marke Finntroll oder Korpiklaani mit ein, was den Stimmungsfaktor dadurch anhebt. Velnias interpretiert meist mit tiefer Bass-Stimme, das „R“ wird oft gerollt und dennoch wechselt er ab und an auch in gutklassigen, höheren Cleangesang, der mir persönlich besser gefällt.

 

Immer wenn die Gitarren von Blackbard und Ofer (komische Pseudonyme irgendwie) erklingen, fühlt man sich durchaus manchmal an die epische Viking Metal Phase von Bathory erinnert. Auch das Pferdegtrappel zu Beginn des Abschlußtracks und Höhepunkts „Aizkraukle“ kommt hier bekannt vor.

 

Doch die vielen Einschübe in Form von Maultrommeln, Nyckelharpa, Flöte und auch Dudelsack geben den Songs schnell eine andere Richtung, so daß gar kein Viking-/Black Metal Ansatz a'la Bathory entstehen kann. Im Nachhinein empfindet man das Album eher als ein großes Ganzes, einzelne Songs kristallisieren sich nicht heraus (Ausnahme das angesprochene „Aizkraukle“), so daß nachhaltig auch nicht viel hängen bleibt.

 

Für härtere musikalische Untermalung zum Geschichtsunterricht ist „The Baltic Crusade“ sicher geeignet, auch für die Berieselung mit Mittelalter-/Folk Metal zwischendurch. Ob man Romuvos aufgrund der osteuropäischen Wurzeln als neuartig abfeiern will, kann jeder selbst entscheiden. Viel Neues erlebt man in meinen Ohren nicht. Handwerklich aber durchaus ok.  



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