VÖ: 18.11.2022
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
„Rise Or Fall“ ist das Debut-Album der japanischen Traditions-Metaller Risingfall. 2014 gegründet, sind sie den Weg über Demos und EP’s gegangen, bevor man nun die erste Vollzeit-Platte veröffentlicht. Leider ist im Februar Gitarrist Yoshiki an einer chronischen Krankheit verstorben, so daß „Rise Or Fall“ nun sein musikalisches Vermächtnis darstellt. Musikalisch orientiert man sich an den 80ern, der NWOBHM und dem US Metal.
Sänger G. Itoh klingt etwas knödelig und gewöhnungsbedürftig, wie wir es auch von japanischen Bands aus den 80ern her kennen. Mit Maschinengewehr-Feuer und frickeliger Gitarre geht’s los mit „Kamikaze“. Schwere Riffs und Powerdrums, sowie ein gutes Gitarrensolo machen Laune. Allerdings klingt der Refrain irgendwie komisch, wenn nicht sogar lustig. Besser da schon das mit Motorengeräuschen startende „English Motor Biker“, das mit speedigen Riffs, Gang Shouts und einem knarzigen Bass-Part aufwartet. Wer den jaulenden Gesang schon beim Opener nicht abkonnte, wird auch in Folge kein Freund mehr des Sängers.
Höhepunkt des Albums ist „Dancing In The Fire“ mit harten Riffs, recht hohem Gesang und starkem Refrain, der in bester US Metal Art aufschlägt. Ein Scream am Ende gefällt zudem. Verspielte Gitarrenklänge, auch mal im Twin-Modus a’la Thin Lizzy prägt „Rock Fantasy“, bevor es speedig („Risingfall“) und heavy („Never Surrender“) recht straight weitergeht. Bei „Arise In The Ashes“ lässt man die Gitarre zu Beginn ruhig starten und integriert, Achtung, Flötenklänge. Auch der hohe, balladeske Gesang klingt so völlig anders, wie das bislang Gehörte.
Eine weitere speedige Abfahrt, allerdings zwischendrin auch mal schleppender, lassen Risingfall mit der Abschlußnummer „Master Of The Metal“ vom Stapel, was relativ melodisch ins Ziel läuft.
Die Japaner sind sicherlich keine neue Sensation am traditionellen Metal-Himmel, machen ihre Sache aber recht gut und dürften den Kuttenträgern unter uns gefallen. Knackpunkt ist der Gesang, der meist jaulend und „japanisch“ rüberkommt. Wer damit klar kommt, entdeckt ein durchaus interessantes Album, ohne großartige Höhepunkte.
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