VÖ: 22.02.2019
Label: AFM Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
Rhapsody of Fire gehören zu den Wegbereitern des Symphonic Metal. Gegründet wurde die Band von Lucca Turilli und Alex Staropoli in Triest im Jahre 1993, damals noch unter dem Namen Thundercross. Es folgten ein Plattenvertrag mit Limb Music Products (LMP) und die Umbenennung in Rhapsody. Unter dem Einfluss bekannter Soundtrack Komponisten entwickelten sie ihren selbstbetitelten “Film Score Metal” Sound immer weiter. 2006 musste sich die Band wegen Markennamen-Streitigkeiten in Rhapsody of Fire umbennen.
Seit 2011 gehen die Bandgründer getrennte Wege. Nach der “freundschaftlichen Aufspaltung” gründete Luca Turilli seine eigene, nach ihm benannte Luca Turilli’s Rhapsody. Anlässlich des 20. Band-Jubiläums von Rhapsody (of Fire) kam es 2017 zu einer kurzeitigen Teil-Reunion mit einer gemeinsamen Tour. Aber danach gingen beide Masterminds wieder getrennte Wege. Einziges verbliebenes Mitglied aus den den Anfangstagen ist nun Keyboarder Alex Staropoli. Seine Band legt nun im Februar mit einem neuen Studio-Album vor. Die einstigen Band-Kollegen werden im Sommer folgen. Werfen wir also mal einen Blick auf “The Eighth Mountain”.
Selbstverständlich haben Rhapsody of Fire ein Intro an den Anfang. Und “Abyss Of Pain” leitet den ersten band-typischen Kracher “Seven Heroic Deeds” ein. Hier ist alles zu hören, was den Sound der Band ausmacht, ausufernde Keyboards, epische Chorusse und Orchesterpassagen, Double Bass, Gitarrensoli, rhythmisches Bass-Spiel. Genau das, was der Fan erwartet. Hervorzuheben ist der rockige Gesang vonGiacomo Voli. Bei “Master Of Peace” treten die Italiener das Gaspedal durch. Das ist schon Hochgeschwindigkeits-Metal. Etwas ruhiger ist dann “White Wizard”. Hier kann der Sänger seine stimmliche Bandbreite voll entfalten. Für mich gehört diese Symphonic Metal Hymne zu den besten Songs auf dem Album. Auch weil sie etwas aus den Standardsounds ausbricht. Das gilt auch für die grandiose Power-Ballade “Warrior Heart”. Dann folgen wieder schnell gespielte Songs, wie z.B. “Clash Of Times”. Kurz vor Schluss folgt die zweite Ballade “The Wind, The Rain And The Moon”. Ruhige Orchesterpassagen sorgen für sehr viel Gefühl. Hier sollte man einfach die Augen schließen und träumen. Den Abschluss bildet das 10 Minuten Epos “Tales Of A Hero’s Fate”, ein Monumental-Werk, mit einigen Melodie-Wechseln, Am Ende sind dann Spoken Words und ein gewaltig klingender Chor zu hören.
Rhapsody of Fire liefern genau das ab, was sie schon seit Jahren zur Perfektion gebracht haben, epischen symphonischen Metal mit Soundtrack Charakter. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Obwohl die Besetzung fast vollständig erneuert wurde, ist das Album musikalisch hervorragend. Jeder Song für sich ist ein Kunstwerk. Die orchestralen Passagen wurden von einem echten Orchester eingespielt und klingen dadurch sehr natürlich. Allerdings fehlt es für meinen Geschmack etwas an Abwechslung. Am stärksten wirken die Songs, bei denen Rhapsody of Fire das Tempo und den Bombast ein wenig heruntergefahren haben.
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