VÖ: 22.01.2021
Label: Sliptrick Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Red Cain kommen aus Albeta/Kanada haben aber auch teilweise Wurzeln in Russland. Erst 2016 gegründet hat man es neben einer ersten EP bislang zu einem Album („Kindred: Act I“) geschafft. Jetzt folgt quasi das Follow-Up „Kindred: Act II“. Da ich die Band bisher nicht kannte, weiß ich auch nicht, ob das neue Album in die selbe Kerbe schlägt wie zuvor. Thematisch führt das neue Album das vorherige auf jeden Fall fort. Hier geht’s um einen Kämpfer namens Zalcoatl und um andere Mythen und Geschichten drum herum.
Musikalisch spielen Red Cain in der Liga moderner Progmetal Bands, mit etlichen Widerhaken aber ohne die große Komplexität einer Band wie Haken oder neuerdings Pain Of Salvation. Eher schippert man so in Richtung Mastodon, Evergrey und vielleicht auch moderner Kamelot. So prescht der Opener „Kindred“ mit einem Mix von organischer Musik und Programming nach vorne, läuft aber ganz gut rein. Sänger Evgeniy Zayarny besitzt dazu eine recht gute und klare, aber auch nicht sonderlich markante Stimme, die meist hoch angesiedelt stimmig unterhält. Gitarrist Tyler Corbett liefert melodische Feinheiten, schlägt aber immer wieder stakkatisch moderne Saiten an.
„Demons“ und „Precipice Of Man“ benötigen ein paar Durchläufe, bis sie überzeugen. Letzerer kann mit cleverem Songwriting, gerade im Bezug auf den Refrain glänzen. Das ein oder andere progmetallische Riff bringt die nötige Härte und hält die Spannung aufrecht. Bei „Baltic Fleet“ blickt man ein wenig auf die eigene Herkunft zurück. Der Gesang wird auf Flottenchor-Klarheit getrimmt und die Nummer lässt ein wenig Seemannsgarn vom Stapel.
In Folge gibt es mit den drei abschließenden Stücken „Varyag And The Shrike“, „Sons Of Veles“ und „Sunshine (Blood Sun Empire)“ dann mehr Progmetal-Epik auf die Lauscher. Gut strukturierte, halt mit viel Schuß moderner Spielart versehene Songs, die nicht unbedingt beim ersten Hören zünden. Auch der teils hohe Gesang muss einem dazu gefallen.
„Kindred: Act II“ ist ein qualitativ ansprechendes Modern Prog Metal Album, welches nicht zu komplex aber auch nicht zu eingängig rüberkommt. Gesang und Instrumentalarbeit sind nicht in der Spitze der Szene anzusiedeln, haben dennoch immer wieder ihre Momente. Red Cain sind eine Band, die man sich erarbeiten muß, dann aber durchaus zu gefallen weiß. Da könnte auf jeden Fall noch was kommen.
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