VÖ: 22.11.2024
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Zwei Jahre nach dem starken „Blackfire“-Album kehren die spanischen Traditionsmetaller Raptore zurück mit Album Nummer drei „Renaissance“. Und der ursprünglich aus Argentinien stammende Sänger/Gitarrist und Mastermind der Band, Nico Cattoni, legt wiederum Wert auf Songs, die man getrost in die Jahre Mitte der 80er verorten könnte. Aber auch mit aktuellen Combos wie Enforcer, Striker, Ambush etc. locker mithalten können. Gab es beim Vorgänger gewisse Ähnlichkeiten zu Legenden wie Tokyo Blade zu bestaunen, sind die Stücke auf „Renaissance“ noch um einiges hymnenhafter gestaltet und eher den End-80ern gesonnen, als Pretty Maids, Whitesnake, Dokken und etliche mehr den Sound hin zur famosen Radiotauglichkeit wählten.
Deswegen sind Raptore mit dem neuen Album aber keinesfalls auf Kommerz ausgelegt. Nach dem fast schon Progrock-ähnlichen, mystisch dunklen Keyboard-Intro „Ecclesia“ starten Raptore mit „Satana“ hinein in den mit ordentlich Speed behafteten True Metal, der mit sehr starken Gitarrenriffs und der hohen Powerstimme von Nico absolut sofort ins Schwarze tritt und mit einem Refrain, der den Pretty Maids locker zur Ehre gereicht hätte, vorstellig wird. Das geht so ähnlich mit den folgenden „Abbadon“ und „Darklight“ weiter, wobei man meint, immer so latente Keyboarduntermalung im Background zu hören. Ein Keyboarder wird im Line Up aber zurecht nicht genannt.
Zu den Höhepunkten des ohnehin bärenstarken Albums zählen für mich das supereingängige „Requiescat In Pace“, mit einem Refrain den man nicht mehr so schnell aus dem Gedächtnis bekommt und das zunächst episch doomig beginnende „Kingdom Come“, das aber in Folge ebenfalls zu einem flotten Trad-Metal-Geschoss wird. Es überzeugen aber dennoch alle Songs ausnahmslos. So auch die Tracks „Imperium“ und „All Fires The Fire“. Mal zeigt man Neigungen zu frühen Accept, mal solche zu Judas Priest. Meist bleibt man aber in der Spur der Tokyo Blade-/Pretty Maids-Großtaten und serviert eine metallische Wohltat nach der anderen. Wie gesagt, mit meisterhaft hymnenartigen Refrains, die auch vielen einschlägigen Melodic-Metal-Truppen sehr gut zu Gesicht stehen würden.
Raptore haben den nächsten Schritt gewagt und auf dem Weg zu hervorragenden Stadion-Hymnen einige Meter mehr gemacht. Der klasse Sound des Albums und das Artwork lassen auch keine Wünsche offen. Also, was hält Euch davon ab, den Spaniern Eure Ohren zu schenken ? Nichts, ran an diese „Renaissance“ des klassischen End80er-Metals.
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