QUEENSRYCHE - The Verdict

Tracklist:

  • Blood Of The Levant
  • Man The Machine
  • Light-years
  • Inside Out
  • Propaganda Fashion
  • Dark Reverie
  • Bent
  • Inner Unrest
  • Launder The Conscience
  • Portrait

Info:

VÖ: 01.03.2019

Label: Century Media Records

VIDEO:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Die Rock'n Roll-Weisen streiten sich, was denn das beste Metal-Album aller Zeiten ist. Metallica's „Master Of Puppets“ oder Queensryche's „Operation Mindcrime“. Nun, mir würden da noch eine Vielzahl anderer würdiger Alben einfallen, aber nun gut. Fakt ist, daß Queensryche mit „Operation Mindcrime“ ein Meisterwerk gelungen war, daß auch aufgrund seiner Konzeptstory von vorne bis hinten beeindruckt.

 

Natürlich wird man dann auch an solch einem Album gemessen und auch wenn der Nachfolger „Empire“ auf seine Weise ebenfalls sehr stark ist, ein gleichzusetzendes Album gab's für Queensryche in Folge nicht mehr. Selbst der Versuch eines „Operation Mindcrime II“ scheiterte mehr als kläglich. Die letzten Alben mit Geoff Tate am Mikro kann man maximal als halbgar bezeichnen und erst als Todd La Torre den Gesangspart übernahm, wurden die Alben wieder besser.

 

„The Verdict“ ist nunmehr auch bereits das dritte Album mit Todd, von der „....Mindrcime“-Besetzung sind nach wie vor Gitarrist Michael Wilton, Drummer Scott Rockenfield sowie Basser Eddie Jackson übrig. Somit ist es schon rechtens, daß man auch ohne Geoff Tate weiterhin als Queensryche unterwegs ist. Auch, da Todd La Torre in einigen Momenten etwas die markante Stimme von Geoff Tate draufhat.

 

Queensryche haben sich den Anspruch in ihrer Musik bewahrt, neben aller Zugänglichkeit durch mehrstimmige Refrains und hohem Melodieanteil sind immer wieder leicht sperrige und teils disharmonische Passagen Programm. Was schon der Opener „Blood Of The Levant“ beweist. Die Ausrichtung ist ebenfalls etwas im moderneren Rahmen gestaltet, ohne die Wurzeln zu verlassen.

 

Die zehn neuen Songs schwanken zwischen straightem Progmetal und anspruchsvolleren Nummern, bei denen viel Atmosphäre das Ziel des Schaffens ist. „Inside Out“ ist solch ein Track, bei dem es langsam und mystisch beginnt, dann flotter wird und ein Break mit träumerisch schöner Gitarre verhaltene Dramatik einleitet. Die Songs sind teils wuchtig und sehr intensiv angelegt, ein Plus, daß auch die alten Queensryche-Fans bei Stange halten dürfte.

Bei einigen Songs schimmern melancholische und düsterere Vibes durch, allen voran bei der Halb-(Power)-Ballade „Dark Reverie“, inklusive Keyboards. Ein zweites „Silent Lucidity“ ist dies aber natürlich bei Weitem nicht.

 

Ansonsten führen uns Queensryche mit „The Verdict“ durch ein qualitativ hochwertiges Album, daß die Grundlage der Band beibehält und man die Songs durchaus schnell der Band verorten kann. Weitaus besser als die Alben, welche man Mitte der Neunziger bis Mitte der Nuller-Jahre herausgebracht hat.

 

„The Verdict“ ist sicher nicht der Paukenschlag, den mancher Queensryche-Fan vielleicht nochmal erleben möchte, aber ein sehr gutes, anspruchsvolles Werk, daß durch die traumhafte Gitarrenarbeit und den sehr guten Sänger, Todd La Torre, der eben nicht nur versucht, bei Geoff Tate abzukupfern, seine Stärken ausspielt. Queensryche sind gut dabei, ihren lange angekratzten Ruf weiter aufzupolieren.  

 




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