VÖ: 17.05.2019
Label: Golden Axe
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 7 / 10
Die Geschichte der Engländer Pythia reicht zurück bis ins Jahr 2007. Mit dem Schlagzeuger Marc Dyos und dem Gitarristen Ross White sind noch zwei Mitglieder aus den Anfangstagen aktiv. Am schmerzlichsten für die Band war aber wohl der Weggang von Sängerin Emily Alice Ovenden. Sie hat sich ins Privatleben zurückgezogen und betreibt einen Pub im Norden von London (Chandos Arms). Sie hat auch die ersten drei Studioalben eingesungen. Danach war es für fünf Jahre ruhig um Pythia. “Mit “The Solace Of Ancient Earth” erschien nun das vierte Album, das erste mit der neuen Sängerin Sophie Dorman. Sie tritt damit in die übergroßen Fußstapfen von Emily. Hören wir doch einmal rein, ob ihr das gelingt.
Hymnisch startet der Album Opener “An Earthen Lament”. Schöne Melodien, Hooklines, elfenhafter Operngesang, Also alles wie gehabt? Leider nicht, ChanteuseSophie Dorman hat immer wieder Probleme mit den hohen Tönen. Diese klingen etwas schrill. Ihre Wohlfühlzone ist eindeutig der Mezzo-Sopran. Wenig Abwechslung bietet im Anschluss “Spirits Of The Trees”. Der progressiv angehauchte zweite Teil mit hektischen Keyboards passt irgendwie nicht in das Bild, dass ich bisher von den Engländern hatte.
Da klingt “Black Wings” für mich schon etwas mehr nach den “alten” Pythia. Das hymnische “Dawn Will Come” ist für mich einer der Höhepunkt des Albens. Die Sängerin vermeidet hier weitestgehend die ganz hohen Töne. Hier wurde auch viel Wert auf schöne und eingängige Melodien gelegt. Dies kann man auch von “Ghost In The Woods” sagen. Und der Rausschmeißer “Soul To The Sea” sorgt für einen versöhnlichen Ausklang. Hier sind noch einmal die schönen Melodien zu hören, die mich bei den früheren Alben begeistert haben.
Der erste positive Höreindruck hat sich leider nicht durchgängig bestätigt. Pythia können immer dann überzeugen, wenn sie sich im Midtempo-Bereich bewegen und Sängerin Sophie Dorman die ganz großen Höhen meidet. Der progressive Einschlag passt nicht wirklich zu den Engländern. Sicherlich ist “The Solace Of Ancient Earth” kein schlechtes Album. Aber die Vorgänger waren einfach besser. Und an denen müssen Pythia sich messen lassen.
Kommentar schreiben