VÖ: 10.05.2024
Label: El Puerto Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Braucht es wirklich noch eine weitere Sleaze Rock und Gute-Laune-Band wie diese ? Die Antwort: warum denn nicht ? In trüben Zeiten wie heute sind positiv fröhliche Vibes, wie sie Pussy Sisster verbreiten, wichtiger denn je. Klar, der Name klingt abgedroschen, die Outfits szenegerecht und Songtitel wie „Girls In Bed“ auch mal niveauarm. Doch die Band ist gar nicht neu im Geschäft, sondern bereits seit 2002 aktiv und es gab bereits vier Alben. Auch hat man die Jungs wohl schon mal in einschlägigen TV-Formaten der B-Klasse wie „Das Perfekte Dinner, „Big Brother“ oder „Goodbye Deutschland“ erlebt, so zumindest sagt’s die Labelinfo. Alles egal, wir wollen Spaß…ab geht’s.
Mit Slide Gitarre und rotzigem Riff steigt der Fünfer ein beim Opener „On The Run“. Der hohe, sleazige Gesang von Alex Nad zeigt sofort wo’s lang geht und dem straighten Rocker wird zudem ein frickeliges Gitarrensolo spendiert. Verzerrte Gitarren, verzerrter Gesang mit Hall, dazu wuchtige Drums und Riffs, sowie natürlich ein hochmelodischer Refrain zieren „Love Is Gone“. Ich wurde dem Song gar leichte Lizzy Borden Einflüsse attestieren.
Ansonsten gibt’s viel Partystimmung wie bei „Here Are The Pussys“, dem etwas poppig geratenen „World Of Tomorrow“ oder dem nach Trommelwirbel mit lässigen Rhythmen auftrumpfenden „Circus Of The Dark“, inklusive „Hey-Hey“-Refrain und Wah-Wah-Solo. Bei „Black Sheep (Of The Family)“ servieren Pussy Sisster härtere Gitarrenmomente und etwaige Skid Row Vibes.
Eher langsamen Groove und unvermeidlich balladesken Gesang erlebt man bei „Song For Mum And Dad“. Das ist alles in der Art schon vielmals gehört, macht aber echt tierische Laune beim Zuhören. Ohne groß nachdenken zu müssen, darf man sich die meist flotten (Sleaze)Rock-Abfahrten ohne zu schämen stetig reinpfeifen, die Füße stehen garantiert nicht still.
Ein wenig vom Rahmen abweichend ertönt „Humanity“. Im Prinzip eine Ballade, die im Verlauf rockiger wird , aber auch mit Flöte (!) und Sprecher im Background aufwartet. Mit dem abschließenden „Brotherhood“ hauen die Sissters aber nochmal einen schnellen Smasher mit Oh-Oh-Oh-Shouts im Refrain raus.
„Here Are The Pussys“ ist wahrlich kein peinliches Unterfangen, auch wenn man vielleicht damit gerechnet hat. Von Kaspern wie Steel Panther ist man ein Stück weit entfernt und setzt zwar keine neuen Duftmarken, aber voll auf Gute-Laune-Stimmung und zeitlos groovigen (US)Hard Rock bzw. Sleaze, der durchaus die feine Gesellschaft der Szene a’la Skid Row oder Mötley Crüe zitiert. Wer also den passenden Soundtrack für seine nächste Party sucht, sollte sich Pussy Sisster unbedingt auf den Zettel schreiben.
Derd (Sonntag, 28 April 2024 11:00)
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