PSYCHOPUNCH - Sweet Baby Octane

Tracklist:

  • Intro
  • I've Been Around
  • On A Night Like This (Hell Yeah)
  • Forever And A Day
  • Turn Up The Radio
  • When You're Out Of Town
  • Drinking Alone
  • So High
  • Masquerade
  • What Did I Say
  • Time Is On Our Side
  • Punkrocker
  • The New Alive (Bonustrack)
  • Showtime's Over
  • Outro

Info:

VÖ:  20.11.2015

Label:  Steamhammer / SPV


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Ehrlich gesagt, hatte ich die Schweden Psychopunch bisher überhaupt nicht auf dem Schirm.

Klar, den ein oder anderen Song hat man schon mal gehört, aber blieb im Unterbewußtsein nicht hängen und das Interesse verpuffte alsbald oder war halt nicht vorhanden. Schande auf mein Haupt, meine ich, denn mit „Sweet Baby Octane“ veröffentlichen die vier Rocker bereits ihr elftes Studioalbum.

 

Dies bedeutet im Umkehrschluß, daß der Werdegang von Psychopunch bereits in den 90ern begann und immer noch andauert. Dies spricht eigentlich schon deshalb für Erfahrung und Qualität.

Und die 14 Nummern haben's tatsächlich in sich (zusätzlich gibt es als Intro + Outro noch jeweils erklärende sowie bedankend Female Spoken Words). Laut Label-Waschzettel geht es auf dem Album bunt zu. Kann man eindeutig bestätigen. Denn...klar liegt der musikalisch Background auf sogenanntem rotzigen Rock'n Roll, aber die Facetten der Band sind weitreichender denn bei vielen gleichartiger Kapellen.

 

Dabei ist der Opener „I've Been Around“ noch eher ein typisch traditioneller Psychopunch Song. Flotte Abgehnummer mit leicht punkigen Vibes. Der Gesang von JM ist recht rauh, aber gleichzeitig auch einigermaßen hoch, so daß dieser eine jugendliche Frische offenbart. Nicht selbstverständlich bei solch erfahrenen Musikern. Doch danach macht sich musikalische Ideenvielfalt breit.  Bei „On A Night Like This (Hell Yeah)“ gibt es sogenannte „clapping hands“ und „oh yeah“-Rufe zu hören. Flotter Ami-Rock, zudem mit Gastsängerin Tossa v. Puffball verfeinert.  

„Forever And A Day“ ist dann wieder eine Punkrock-Hymne, ebenfalls im Duett mit weiblicher Stimme (hier: Clare von Stitch) interpretiert. Irgendwie hat der Song so ein Flair des Film-Gassenhausers „Grease“, nur im rockigeren Gewand. Cool auf jeden Fall und selbst ein kurzes Solo vom neuen Gitarristen inklusive. Auch „Turn Up The Radio“ ist so eine Drei-Akkorde-Nummer. Groovig allemal, toller Gitarrenzwischenpart und am Ende singen alle durcheinander.

Ganz anders dagegen „When You're Out Of Town“. Hier punktet man mit Whiskey-Flair und Westerngitarren. An sich eine flotte, einfache, harmonische Nummer, erneut mit weiblicher Unterstützung (Julia Mörtstrand) eingetütet.

Auch „Drinking Alone“ fällt aus dem Rahmen. Zum ersten Mal in ihrer langen Historie verwenden Psychopunch Akkustikgitarren. Zudem spielt hier der Drummer Jocke die Gitarre. Man könnte das Stück als balladesken Trinkersong mit relativ cleanem Gesang bezeichnen, wobei die Nummer zum Ende hin härter und der Gesang räudiger wird.

 

Desweiteren erleben wir Songs wie „So High“ oder „What Did I Say“, welche sich zwar als straighte Rocker, aber auch als eher durchschnittliche Lieder entpuppen. Besser dagegen „Masquerade“...punkig, bisschen Aggro, krächziger und mehrstimmiger Gesang. Dazu nach zwei Minuten ein Break mit ruhigem Akkustikpart, bevor es danach umso flotter abgeht. Diese Art von Musik steht Psychopunch definitiv am Besten.  

Mit „Time Is On Our Side“ und dem Rausschmeißer „Showtime's Over“ lässt man nochmals hymnenhafte Stampfer vom Stapel, mit tollen Refrains und oft mehrstimmigem Gesang.

Als besonderes Schmankerl hat man zudem „Punkrocker“ von den Teddybears gecovert. Eine etwas spacige Punkrocknummer, die allerdings etwas dahinplätschert.

 

„Sweet Baby Octane“ ist ein äußerst erfrischendes Album geworden. Psychopunch beziehen sich nicht nur auf ihre Wurzeln, sondern lassen trotz ihrer langjährigen Routine Altbewährtes mit neuen Ideen verschmelzen. Somit werden die alten Fans nicht enttäuscht und die Tür für neue ist offener denn je. Psychopunch zeigen den jungen Rotz'n Roll Bands mal wieder, wer die Speerspitze ist.

Ein Album, welches jeder Rock'n Roll-Fan gehört haben MUSS !!

 




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