VÖ: 29.10.2022
Label: FA Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Die niederländischen Thrasher Project Pain waren mir bis dato keine Begriff. Dabei haben sie allem Anschein nach und wenn man ihrer Bandcamp Seite glauben darf, bereits drei Alben herausgebracht. Wohl im tiefsten Untergrund und wenn man sich das Artwork der nun aktuellen vierten Scheibe „Faster Disaster“ anschaut, so legt auch dies den Underground Gedanken nahe. Aber ein Artwork, wie es zu einer ehrlichen, räudigen Thrash Band passt. Denn das sind Project Pain auf jeden Fall.
Prinzipiell spielen die Jungs straighten und schnellen Direkt-in-die-Fresse-Thrash, technisch sauber und mit dem nötigen Straßenköter-Spirit. Sänger Bauke Goudbeek schreit sich in schmieriger Art und Weise durch die Songs, das Rüpelhafte im Sound der Band gut verkörpernd. So gehen Gassenhauer wie „Feel the Pain“, „Faster Disaster“ und „Army from Hell“ gut von der Hand und dem geneigten Thrasher-Ohr flüssig rein. Wie gesagt, sauber gerifft von Lead Gitarrist Guido den Hoed und soliert von Henry Churchill.
Um das Ganze nicht zu sehr abstumpfen zu lassen, haben sich Project Pain ein paar Gimmicks einfallen lassen. So wird beispielsweise „Submerged“ von U-Boot Sonarklängen eingerahmt. Oder „Fields of Death“ mit Kriegsgeräuschen eingeleitet. Der auffälligste Track (nach der Einleitung „Val Kapot“) nennt sich "Mean Metal Machine“, beginnt mit einer Radioeinblendung weiblichen Gesang der 1920er Jahre und einem „fuck you bitch“ des Project Pain-Sängers, bevor es in die Vollen geht. Gut, kann man machen, klingt halt ein wenig abgehaltert. So etwas hatten Accept mit „Fast as a Shark“ besser drauf.
Ebenso ist der kurze „F.Y.Y.F“ betitelte Bonustrack zwar als Hommage an Bands wie S.O.D. zu sehen, aber irgendwie nichts außergwöhnlich Cooles. Halten wir uns lieber an die reinrassigen Speed-Thrash-Tracks und das feine, fast schon melodische Instrumental „Presto vs. Metal“. Die machen nämlich definitiv Laune, sind für die Art von Musik ordentlich roh abgemischt und somit allen Fans von alten Destruction, Sodom etc. zu empfehlen.
Mal schauen, ob die Niederländer mit „Faster Disaster“ ein wenig mehr Aufmerksamkeit erregen können, im Thrash-Zirkus. Gute Voraussetzungen sind auf jeden Fall vorhanden.
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Pit van de Weh (Freitag, 09 Dezember 2022 19:59)
Hey, Nit slecht.
Thrasher (Samstag, 10 Dezember 2022 18:33)
Hell to the Yeah