VÖ: 09.09.2014
Label: Nightmare Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Keine Ahnung, wo die Bulgaren Project Arcadia Götterstimme Urban Breed für ihr zweites Album „A Time of Changes“ herbekommen haben. Fakt ist, das schwedische Goldkehlchen singt auf diesem Album und veredelt, wie immer, jeden Song egal ob dieser vom Songwriting her eher durchschnittlich oder gelungen ist.
Urban Breed kennt man vor allem durch sein Mitwirken in der zweiten Phase von Tad Morose und nach dem dortigen Ausstieg durch Bloodbound (mehr), Trail of Murder (weniger), sowie neuerdings durch die Powermetal-Supergroup Serious Black. Ich kenne keinen einzigen Song, in dem Breed gesanglich nicht überzeugen konnte.
Und so ist es auch hier bei Project Arcadia. Aber auch die Rhythmus und Solo-Fraktion der Bulgaren beherrscht ihr Handwerk vorzüglich und haut diverse Melodic-/Powermetal-Hymnen raus, die man immer und immer wieder hören kann und die durch ihre Klasse nie langweilen.
Die ersten drei Songs sind Perlen melodischer Metalkunst. Opener „Here to Learn“ und das folgende „Shelter Me“ tolle Uptempo Nummern mit Weltklasse Refrains. „I Am Alive“ bestes Beispiel der gehobenen Qualität der Band auch bei ruhigeren Nummern. Glücksgriff Urban sirent sich traumwandlerisch sicher durch jede Nummer und man nimmt ihm die Überzeugung des Mitwirkens auf diesem Album ehrlich ab.
Die Gitarrenfraktion Plamen Uzunov und Vili Neshev beherrscht sowohl die Powerchords, das Riffing und melodisches Solieren erstklassig, kaum zu glauben, daß man von diesem Musikern vorher noch nichts gehört hat (zumindest ich nicht).
Nach dem Eröffnungs-Trio fehlt bei den schnelleren Nummern etwas die Durchschlagskraft, dafür glänzt man mit neuen Elementen, wie die ruhige, mit spanischen Gitarren belebte Ballade „The Ungrateful Child“, die auch sicher am Lagerfeuer eine gute Figur macht. Oder die kurze Akkustikgitarren-Sequenz mit Spinett-Charakter „Joy“. Tolle Zwischenspiele, welche die schnelleren Stücke unterbrechen und Abwechslung bringen.
Zum Ende hin werden die Abgeh-Nummern wieder zwingender, allen voran „Formidable Foe“, bei welchem durchaus auch mal die Tad Morose-Vergangenheit von Urban Breed durchscheint.
Auch der Rausschmeißer „Shadows of the Night“, übrigens ein neu aufgenommener älterer Song, kann wie aus einem Guß und mit klasse Refrain nochmal richtig punkten.
Es bleibt abzuwarten, ob oder wie lange die Zusammarbeit der Bulgaren mit Urban Breed anhält. Wünschenswert wäre es, denn die Harmonie in der Band stimmt und unterm Strich kommen fast nur Melodic-Metal Delikatessen raus, wenn die Jungs loslegen.
Gute Musiker mit einem Weltklasse-Sänger....Project Arcadia spielen in einer Liga mit Bands wie Masterplan, Bloodbound oder auch Axel Rudi Pell.
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