VÖ: 22.01.2016
Label: Frontiers Records
Autor: Regina Geis
Bewertung: 10 / 10
Am 22. Januar veröffentlicht das deutsche Metal-Kommando Primal Fear um Gründer Ralf Scheepers und Mat Sinner ihr 10. Studioalbum in 19 Jahren Bandgeschichte. Das Meisterwerk soll den Namen „Rulebreaker“ tragen und laut Bandeigenen Aussagen eines ihrer stärksten Alben sein. Aber das behauptet schließlich jede Band. Oder?
Eingeleitet wird das Album mit einem sehr ungewöhnlichem Intro, das sehr stark an Hammerfall´s Infected Intro erinnert, jedoch anschließend eine ganz andere Richtung einschlägt. Nach der kurzgehaltenen Einleitung zeigen Primal Fear direkt das, wofür die Band seit Jahren steht – Heavy Metal pur. Sie zeigen mit „Angel of Mercy“ keine Gnade und werfen den Hörer ohne Vorwarnung direkt ins Album rein. Harte Riffs, heulende Gitarren, hämmernde Schlagzeugbeats – so muss ein Album anfangen!
Und auch das nächste Lied, „The End is near“, das vorher schon als Single veröffentlicht wurde, nimmt das gleiche Tempo wie bereits sein Vorgänger auf und verleitet den Zuhörer sofort zum Headbangen. Im Refrain haut Sänger Ralf Scheepers seine hohen Töne raus und setzt hier gezielt überzeugende Akzente zu dem doch eher verhältnismäßig tief gehaltenem Gesang im gesamten Song.
„Bullets & Tears“ glänzt mit seinem starkem melodischem Refrain, der einen verlockenden Mitsingcharakter besitzt, kombiniert mit straighten Gitarrenriffs – eben das, was Primal Fear am besten beherrschen. Hier stimmt einfach alles, von Anfang bis Ende eine starke Nummer.
Weiter geht’s mit dem Titeltrack „Rulebreaker“, der zunächst mit einem klassischem Mid-Tempo beginnt. In den Strophen steht der Gesang und das Schlagzeug im Vordergrund, und verfügt wie schon sein Vorgänger einen starken Refrain, der mit gedoppelten Vocals an Intensität gewinnt und so einen direkt zum Mitsingen bewegt.
Mit „In Metal we trust“ folgt eine typische Metal-Hymne, wie man sie von Primal Fear gewohnt ist. Hier wird das Tempo deutlich angezogen, die Vocals werden deutlich aggressiver, Screams hallen hier und da durch die Strophen. Eine Nummer, die dafür geschrieben wurde, um sie Live zu spielen.
„We walk without Fear“ ist ein knapp 11-minütiger eher proggressiv angehauchter Song, der durch seine Vielseitigkeit überzeugt und den Zuhörer auf eine musikalische Reise mitnimmt, die man so schnell nicht vergessen wird. Von ruhigen Klängen, bombastischen Elementen bis zu harten Riffs, die von der hämmernden Double-Bass unterstützt werden, ist hier alles dabei. Allem voran glänz der Refrain hier wieder durch seinen wunderbare Melodie, die einem sofort ins Ohr geht. Ohne Frage das Highlight des Albums!
Wieder etwas straighter, aber nicht weniger überzeugend, geht es mit „At War with the World“ weiter, bei dem es sich wieder um eine Uptempo-Nummer mit einem sehr starken Refrain handelt. Der Gesang wird hier zusammen mit den Gitarrenriffs wieder zunehmend aggressiver ohne aber seine typischen melodischen Charakter zu verlieren. Ein Kombination, die Primal Fear perfekt beherrschen – das hat das Metalkommando bereits in vorhergehenden Alben bewiesen!
Mit „The Devil in me“ präsentieren Primal Fear wieder eine klassische Mid-Tempo Nummer bevor in „Constant Heart“ wieder deutlich an Fahrt aufgenommen wird und
schließlich das komplette Tempo mit der wunderschönen Ballade „The Sky is burning“ runtergefahren wird. Sie zeigt die ruhigere Seite der Band und beweist, dass sie auch das perfekt beherrschen.
Mit den gedoppelten Vocals, dem epischen Refrain und dem wunderschönen Solo lädt der Song einen zum Tagträumen ein und versetzt den Hörer in eine weit entfernte Welt.
Jedoch wird man vom nächsten und auch letzten Song des Albums knallhart und ohne zu zögern wieder in die Realität zurückgeworfen. „Raving Mad“ bringt einen durch
seine harten Riffs und aggressiven Vocals wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und lässt einen zum Abschluss noch einmal die Gelegenheit, ordentlich zu Headbangen.
Ingesamt lässt sich also sagen, dass Primal Fear mit Rulebreaker wieder ein sehr starkes Album abgeliefert haben, das jeden Metal-Fan überzeugen wird. Die Kombination aus harten Riffs und melodischem Gesang hat das deutsche Metalkommando bis ins letzte Detail perfektioniert und spürt man in jedem Song. Trotz ihrer langen Bandgeschichte schaffen sie es immer noch mit neuen Elementen zu experimentieren und man merkt, dass sie über eine unerschöpfliche Quelle an Energie verfügen. Schon seit Jahren liefern PF ein starkes Album nach dem anderen ab, und wie es aussieht, wird sich so schnell nichts daran ändern.
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