VÖ: 16.05.2024
Label: Prehistoric Music Sweden
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Nach den Doppeldecker-Vorgängeralben „The Magical Mystery Machine“ Part 1 + 2 war es nun msl wieder für die schwedischen Progger Prehistoric Animals an der Zeit, für ein für sich alleinstehendes Album. Dieses ist nun draußen und nennt sich „Finding Love In Strange Places“. Irgendwie ist die Aufteilung der Instrumente im Vergleich zum Vorgänge eine andere. Noah Magnussen ist neu in der Band und übernimmt ab sofort den Bass, sowie Keys. Daniel Magdic wechselt dafür neben Keyboards vom Bass zur Gitarre und die zweite Gitarre spielt nun Sänger Stefan Altzar mit. Musikalisch hat sich dadurch wenig geändert. Feiner Neoprog der 90er Jahre trifft auf ein paar Alternative Anleihen sowie kurze Powerpop-Sequenzen. Alles wieder hervorragend inszeniert und gespielt.
Los geht’s gleich mit dem 9-Minüter „The City Of My Dreams“, gleichzeitig auch das längste Stück des Albums. Und der startet ziemlich rockig und mit wuchtigen Drums. Keyboards und der wunderbare hohe Gesang von Stefan bringen einen aber ohne Umschweife in Prehistoric Animals-Wohlfühlmomente. Obendrein dann noch ein starker Refrain und sphärische Keyboardpassagen, fertig ist der kurzweilige Longtrack. Es folgt danach ein lediglich 1 ½-minütiges Zwischenspiel („A Bad Day For The Neon Gods“) bestehend aus gleisendem E-Piano und feinfühligem Gesang.
Flott und mit Keyboards, die wie beim letzten Album ab und zu an Saga erinnern, startet „Living In A World Of Bliss“. Der Gesang kommt hierbei moderner, im verzerrten Alternaive Rock Stil. Dafür ist der Refrain recht rockig, was die eigentliche Prog-Pop Nummer etwas härter ertönen lässt. Richtig schön im 90er Neoprog mit verspielten Keyboards und wunderbaren Keyboardmelodien wandelt „Unbreakable“. Erzählerischer Gesang leitet über zu Progmetal-Dynamik und sehr intensiven Vocals, die zum Ende hin erneut verzerrt werden. Eines der absoluten Highlights des Albums.
Erneut folgt ein kurzes Interlude („Strange Places“) mit sphärischem Piano, Engelschor und symphonischen Elementen. Ein sattes Progmetal Riff holt einen dann zu Beginn von „He Is Number 4“ aus der Lethargie. In Folge pendelt das Stück von ruhigem Gesang zu einem Refrain mit hoher Intensität hin und her. Neben Stakkato-Riffs beruhigen aber auch schöne Keyboardthemen. Rein mit Akustik-Gitarre und Gesang betört das dritte Zwischending „Come Home“ bevor es über zur sperrigsten Nummer, „The Secret Society Of Goodness“, geht. Wieder gibt es abgehackte Rhythmen neben luftigem Gesang und Keys im Background. Es baut sich immenser Druck auf bis hin zum Keyboardsolo und dem abschließend schwebenden Part mit verklärtem Gesang.
Zuletzt dürfen es nochmal über acht Minuten sein bei „Nothing Has Changed But Everything Is Different“. Leichte Keys und anmutig hoher Gesang bezaubern, ein Zwischensprecher und symphonische Ansätze, sowie die schwebende Atmosphäre leiten über zu dynamischeren Parts und disharmonischen Klängen. Das Ende darf dann luftig und mit tollem Gesang begangen werden.
Die Prehistoric Animals machen mit „Finding Love In Strange Places“ genau dort weiter wo man mit dem letzten Album aufgehört hat und sie werden garantiert niemanden enttäuschen, der das bisherige Schaffen der Schweden zu schätzen wusste. Wunderbare Kompositionen, nicht zu zerfahren, dennoch anspruchsvoll. Genau die richtige Dosis Prog für musikalische Gourmets. Echt tolles Album wieder.
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